In Purkersdorf beginnen wir am Jakobusplatz bei der dem Jakobus geweihten Pfarrkirche.
Seit dem 10. April 2011 ist der 67 Kilometer lange Abschnitt Purkersdorf - Göttweig mit über 200 Wegweisern neu markiert. Als Grundlage für die Wegführung diente das Buch von Peter Lindenthal. Es gibt allerdings einige kleine Abweichungen. Ein Faltblatt über diesen Teilabschnitt des Jakobswegs liefert zusätzlich Informationen. (POP - UP Windows müssen erlaubt sein!)
Hinter der Purkersdorfer Kirche am Jakobusplatz biegen wir links in die Kaiser Franz Josef Strasse ein und gehen ein kurzes Stück bis rechts die Berggasse (bergauf) abzweigt. Dort befindet sich dieses Schild.
Adolf Samper war von 1904 bis zu seinem Tode (1949) Mitglied der Österr. Touristen Klub-Sektion Wienerwald und in dieser in verschiedenen Funktionen tätig. Größte Anerkennung und Bedeutung erlangte er als Obmann des Markierungsausschusses. Aus diesem Grund wurde im Rahmen eines Festaktes am 3.5.1931 der grün markierte Wanderweg von Purkersdorf auf den Troppberg "Adolf-Samper-Weg" benannt.
Wir folgen der grünen Markierung, dem Adolf Samper Weg. Am Ende der Berggasse beim Friedhof ist ein weiterer Hinweis auf den Jakobsweg.
Gleich umfängt uns der Wienerwald mit beschaulicher Ruhe. Es geht sanft bergauf.
Wir sind noch keine 10 Minuten vom Friedhof weg und wandern einsam und allein durch den Wienerwald. Kein störendes Geräusch, keine Autos, kein Zug - nur ein Vogel zwitschert.
das rote Marterl, am Weg zum Troppberg
Stetig bergauf führt der Weg.
Manchmal treffen wir auf Wegzeichen mit verblichenen Jakobsmuscheln. Die hat Peter Lindenthal angebracht.
Man beachte die grüne Markierung. Sie gehört zum Adolf Samper Weg. Eine Wienerwaldwanderkarte gibt Aufschluss, welche Markierungen wohin führen.
Wir geniessen die Ruhe des Wienerwaldes. Es sind kaum Menschen anzutreffen. Nur gelegentlich kommt ein Jogger oder Biker.
Dort, wo die grüne Markierung auf die blaue und die rote nach Riederberg trifft, ist die Abzweigung zum Troppberg. Der Jakobsweg führt zwar um die Troppbergspitze herum, wir aber folgen der blauen Markierung bergauf (Richtung Gablitz) zum Aussichtsturm.
Oben angelangt geniessen wir die Aussicht vom Troppberg. Das obere Bild zeigt den Blick Richtung Wien.
und ein Blick in die andere Richtung nach Tulln
Anmerkung: P. Lindenthal erwähnt in seinem Führer "10 Minuten zur Troppbergwarte". Das stimmt, aber 10 Min. hin, 10 zurück, 5 Min. hinauf auf den Turm, 5 hinunter und dann wollen wir uns doch noch 10 Minuten für die Aussicht gönnen... man rechne!
Die Aussichts-Plattform am Sendemast erhebt sich über alle Baumwipfel.
Der selbe Weg führt uns wieder zurück zum Jakobsweg, den wir jetzt der roten Markierung folgend wieder aufnehmen.
Durch den Wald geht es wieder bergab. Wir beobachten das Spiel von Licht und Schatten im Wienerwald.
Gut haben wir den Führer von Peter Lindenthal dabei. Nicht immer ist es leicht, den Weg zu finden, doch Dank der guten Beschreibung im Buch, gelingt dies problemlos.
An dieser Stelle heisst es: "Der Weg führt ein kurzes Stück auf der Wiese am Rand des Waldes entlang, bis er an einem Acker endet. Dieser wird schräg nach links auf einer Länge von etwa 50 m überquert. Am Baum am Ende des Ackers ist wieder die rote Markierung zu sehen." Und genauso ist es, ....
.... auch wenn der Jakobsweg an dieser Stelle durch hohes Gras führt.
Wir wechseln von roter auf blaue Markierung und folgen dem Schild zur Klosterruine. Hier muss ein Bach (Tobel) überquert werden.
Bald kommen wir zur Ruine des Klosters Sancta Maria in Paradyso oder Sankt Laurentius im Paradies.
Bereits im 14. Jahrhundert wird eine St. Laurentius-Kirche genannt. Gabriel von Verona, damals Vikar der österreichischen Ordensprovinz, gründete auf Grund einer Schenkung durch die Habsburger in der Mitte des 15. Jh. an der Stelle ein Franziskaner-Observanten-kloster. Die einschiffige, spätgotische Kirche war der Mutter Gottes und dem hl. Laurentius geweiht und nach einem Brand im Jahre 1509 neu aufgebaut. 1529 zerstörten Türken das Kloster mit der Kirche, wobei sie 22 Klosterbrüder töteten.
Gelegentlich findet man Schilder mit Muscheln, die Peter Lindenthal angebracht hat.
Das Ziel Ried am Riederberg kommt in Sicht.
Das Etappenbier. Schön, wenn man Freunde hat, die in Ried wohnen und sich über einen Besuch freuen.
Gemäss Führer sollten wir 2.5 Stunden benötigen. Wir waren aber 5 Stunden unterwegs. Woran das liegt? An den vielen, vielen Brombeeren, am Abstecher zum Troppberg mit Turmbesteigung und Mittagspause, am Reh das wir beobachteten, an den vielen Trinkpausen (es war ziemlich heiss), am Fotografieren, am Kartenstudium und Führer lesen.