Obwohl die Reformation im 16. Jh. heftig übers Land gezogen war, blieb Langegg eine katholische Insel unter erzbischöflich-salzburgischer Verwaltung. Nach der wunderbaren Heilung der Tochter des Verwalters Matthäus Hering stiftete dieser eine Kapelle. Dort stellte er das Marienbild, vor dem er gebetet hatte auf. Es wurde bald viel besucht.
Die Habsburger förderten die Wallfahrt und holten 1645 die Serviten nach Langegg, die die Klosteranlage errichteten. Sie brachten den Kult um die Verehrung des Pestheiligen Peregrin mit. Die Kirche "Maria, Heil der Kranken" wurde um 1773 zu einer der bedeutendsten Pestwallfahrtsorte des Landes (1739: 39'000 Wallfahrer!). 330 Jahre lang betreuten die Serviten am "oesterreichischen Hilff- und Heylberg" die Wallfahrer.
Wegen Personalproblemen (kein Nachwuchs) verliessen die Serviten 1974 Maria Langegg und übergaben die Pfarre der Diözese St. Pölten. In jüngster Zeit dient das Kloster als Niederlassung der Gemeinschaft der Seligpreisungen. Diese nehmen Pilger auf - ausser in ihrer Ferienwoche im August.
Die heutige Kirche wurde nach der Abtragung der ersten Kirche ab 1765 neu errichtet und 1773 fertig gestellt. Von der alten Kirche steht heute noch das Presbyterium, es ist die so genannte "Ursprungskapelle". Der alte Hochaltar ist noch erhalten.
Über dem Eingangstor in die Kirche prangt das Wappen der Serviten: SM = Servi Mariae, Diener Mariens.
Im Herzen der Kirche will ich Liebe sein
(Heilige Thérèse von Lisieux)
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen wurde 1973 von zwei Ehepaaren in Frankreich gegründet und ist heute ein internationaler privater Verein von Gläubigen päpstlichen Rechtes. Sie vereint Laien und Geistliche mit dem Wunsch dem Vorbild der Urgemeinde möglichst nahe zu kommen durch gemeinschaftliches Leben, freiwillige Armut, intensives sakramentales und liturgisches Leben sowie durch aktives Engagement im Dienst an den Armen und Verkündigung des Evangeliums.
Es gibt ca. 30 Häuser (Gründungen). Ein Generalmoderator wird alle 4 Jahre von der Generalversammlung gewählt und von einem Generalrat unterstützt. Jedem Haus steht ein "Hirt" vor. Mehrere Häuser sind in Regionen und Provinzen zusammengefasst, die von einem Provinzmoderator geleitet werden.
Aus dem Flyer der Gemeinschaft der Seeligpreisungen
PS: Auf unserm Pilgerweg werden wir der heiligen Thérèse von Lisieux immer wieder begegnen, so z.B. in St. Johann in Tirol und später fast überall in Frankreich.
Etwas abgekämpft und erschöpft von der Hitze stehen wir in der kühlen Kirche von Maria Langegg, froh das Etappenziel erreicht zu haben. Hinter uns der Altar mit dem Gnadenbild.
Im Kreuzgang des Klosters Maria Langegg befindet sich eine Kopie des Mariahilfbilds. Zum Vergleich das Original von Lucas Cranach aus Innsbruck. Das ist mindestens das fünfte Mariahilfbild, das uns seit Wien begegnet.
Dieser Nepomuk (Patron der Serviten) grüsst die Eintretenden im Kreuzgang.
Auch er wird in meine
Nepomuk Sammlung aufgenommen.
Gäste-, bzw. Pilgerzimmer im ersten Stock.
Leider kann man hier nicht immer übernachten. Am besten anrufen und erkundigen: Tel: 02753 393
http://www.maria-langegg.kirche.at/