Das Benediktinerstift Melk
liegt auf einem Hügel über der Donau in Niederösterreich am Beginn der Wachau.
Markgraf Leopold I. machte 976 die Burg in Melk zu seiner Residenz und seine Nachfolger statteten sie mit wertvollen Schätzen und Reliquien aus. Etwa 100 Jahre lang war Melk die Hauptburg und Grabstätte der Babenberger in 'Ostarrichi', Bayerns östlicher Mark. Als die Markgrafen ihre Macht ausdehnten und ihren Sitz weiter nach Osten nach Klosterneuburg verlegten, übergab 1089 Markgraf Leopold II. die Burg Benediktinermönchen aus Lambach. Seither leben und wirken hier bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des hl. Benedikt. Schon seit dem 12. Jahrhundert ist eine Schule mit dem Kloster verbunden und in der Bibliothek wurden wertvolle Handschriften gesammelt und angefertigt. Zur Zeit der so genannten “Melker Reform” im 15. Jahrhundert war das Stift Ausgangspunkt einer der bedeutendsten mittelalterlichen Klosterreformen und unterhielt enge Verbindungen zu den Humanisten an der Wiener Universität.
Das barocke Stift Melk
Der heute weithin sichtbare grossartige Barockbau wurde von Jakob Prandtauer 1702-1736 errichtet. Bedeutende Künstler dieser Zeit (J. M. Rottmayr, P. Troger, L. Mattielli, A. Beduzzi, J. W. Bergl, P. Widerin etc.) haben mitgewirkt. Nach einem Brand 1738 wurden die Kirchentürme mit den heute sichtbaren Rokokohelmen ausgestattet.
Stiftsbesichtigung:
Über die Kaiserstiege kommt man in den ersten Stock, wo die Besichtigung im 196m langen Kaisergang beginnt.
Beim Rundgang wird man von einer Flut von Bildern und Fresken überrascht. Hier eine kleine Zusammenstellung der Gemälde, die man sehen sollte.
Berühmt sind im Stift Melk die Fresken in der Stiftskirche von Johann Michael Rottmayer (1716-1722) bzw. die Deckenfresken in Marmorsaal und Bibliothek von Paul Troger von 1731 und 1732. Weitere Troger-Fresken gibt es außerhalb des Besichtigungsbereiches im Festsaal der Prälatur, im Kolomanisaal und im Kaiseroratorium.
Von Rottmayr und Troger stammen auch fünf der sechs Altarbilder der Stiftskirche. Das sechste Altarbild, jenes beim Leopoldi-Altar von Georg Bachmann (1650), ist das einzige Bild, das beim barocken Neubau aus der alten Stiftskirche übernommen wurde. Es wurde wohl deshalb wieder aufgestellt, weil es eine Darstellung der Melker Gründungsgeschichte zum Inhalt hat.
Eine Besonderheit ist die Galerie am Kaisergang. Es handelt sich dabei um eine geschlossene Reihe von überlebensgroßen Porträts aller österreichischer Regenten von Leopold I. bis Kaiser Karl I. von Josef Kremer (um 1750) bzw. ab Maria Theresia von zeitgenössischen Malern.
Im neu gestalteten Stiftsmuseum sind die Altarbilder von Jörg Breu dem Älteren (um 1500/1502) bemerkenswert. Es handelt sich dabei um acht, beidseitig bemalte Tafeln eines spätgotischen Flügelaltares mit Darstellungen u. a. aus dem Marienleben und der Passionsgeschichte.
Für mich als Cranach-Fan ist das Highlight der Festsaal der Prälatur, der eine barocke Gemäldegalerie mit dem Tafelbild „Madonna in der Weinlaube“ von Lukas Cranach (um 1525) und 146 kleinformatigen Gemälden, grossteils Kopien nach Werken des 17. und 18. Jhs., beherbergt. Leider ist der Festsaal nur zu besonderen Gelegenheiten öffentlich zugänglich. Ich hatte Glück!
Bibliothek mit Deckengemälde von Paul Troger
Die Altane ist der Verbindungsbalkon zwischen dem Marmorsaal und der Bibliothek. Von der Altane aus gibt es einen wunderschönen Blick auf die Donau, die Wachaulandschaft sowie auf die Stadt Melk und auf das Donaukraftwerk.
Ein Blick in die Stiftskirche. Am Hochaltar wird das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus verkörpert.
Der linke Seitenaltar im Querschiff enthält in einem Sarkophag die Gebeine des heiligen Koloman.
Seine Statue steht im Westen vor der Kirche
Die eindrucksvolle 320 Meter lange Aussenfront des Stiftes.
Donauradweg