Ybbs blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Nach den Kelten haben die Römer hier eine Siedlung errichtet (unter Kaiser Vespasian 69-79 n. Chr.).
Ungefähr dort wo heute die Pfarrkirche steht, wurde im Jahre 370 n. Chr. zur Sicherung des Donaulimes (röm. Grenzwall) ein Befestigungsturm erbaut.
Die Brücke und die dazugehörende Handelsstrasse bewirkten um das Jahr 900 herum die Entstehung eines Umschlagplatzes an der Donau in Form einer karolingischen Burgsiedlung mit dem Namen „Eparesburg“.
Nach der Schlacht auf dem Lechfeld am Laurentiustag (10. August) 955 wurde diese Burg erweitert und mit einer Kapelle zu Ehren des heiligen Laurentius versehen*). Auch heute noch wird in der Stadtpfarrkirche der hl. Laurentius verehrt. Das Altarbild von Paul Troger ist ihm gewidmet.
Rund um diese Burg bildetete sich allmählich eine kleine Stadt. Im 14. Jahrhundert errichtete man einen Graben und eine Ringmauer. Am heutigen Linzertor wurde die landesfürstliche Burg gebaut.
Aus Eparesburg wurde im 13. Jahrhundert Ypsburg, ein bedeutender Umschlagplatz für Tuch, Eisenwaren, Salz und Wein. Seit 1239 heisst die Stadt nur noch Yps, später Ybbs.
Ybbs gelangte in den Besitz der Babenberger und war von nun an landesfürstliches Eigentum. 1276 öffnete Ybbs als erste niederösterreichische Stadt dem Habsburger Rudolf I. die Tore. In der Folge statteten die neuen habsburgischen Landesfürsten Ybbs nach und nach mit einer Reihe von Privilegien aus. Endgültig besiegelte Friedrich I (der Schöne) das Stadtrecht 1317 durch die Verleihung des Blutgerichts, das Recht zum Tod durch Schwert oder Galgen zu verurteilen.
Anmerkung: Otto, der Grosse, schwörte vor der berühmten Schlacht am Lechfeld - in Gegenwart der heiligen Lanze - die Stadt Merseburg zum Bischofsitz zu erheben und ebenfalls dem Tagesheiligen, dem hl. Laurentius zu widmen. Auch dort steht heute noch eine Laurentiuskirche mit einer fantastischen Orgel.
Die Altstadt ist wunderschön renoviert und lässt sich, sofern man am Donauradweg unterwegs ist, am besten mit dem Fahrrad besichtigen. Teilweise sind auch noch mittelalterliche Stadtbefestigungen erhalten.
Der Weg vom Bürgerspitalplatz zum Hauptplatz führt über eine Brücke über den Wehrgraben. Dort begrüsst uns eine Nepomukstatue.
Am Kirchenplatz hat ein Aussenfresko unsere Aufmerksamkeit erregt. Es ist ein Mariahilfbild.
In der gotischen (barockisierten) Laurentius Kirche hängt ein Gemälde vom Kremser Schmidt
*)'der Heilige Judas Thaddäus'
Am rechten Seitenaltar befindet sich dieses Marienbild.
Wir haben es in Wien im Stephansdom als "Maria in der Sonne" bereits kennen gelernt.
Gässchen in Ybbs
Donauradweg