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Im 11. Jh. entstand in Rüeggisberg eines der bedeutendsten Klöster der Schweiz, ein Cluniazenserpriorat.

Im Ursprungsort Cluny im Burgund entstand im Mittelalter eine klösterliche Reformbewegung. Die nach der Benedik­tinerregel lebenden Mönche waren frei von weltlichem Einfluss direkt dem Papst unterstellt und damit auch frei von wirtschaftlichem Erfolgsdruck. Die Liturgie stand in Cluny im Vordergrund. Wegen des immer umfangreicheren liturgischen Dienstes wurde die Handarbeit von den Mönchen vernachlässigt. Dafür holten sie sich Konversen (Laien­brüder) ins Kloster. In der Blütezeit der Cluniazenser umfassten sie etwa 1.200 Klöster mit rund 20.000 Mönchen.

Das Priorat Rüeggisberg galt als "erster Bannerträger Clunys in deutschem Lande" und war eine wichtige Herberge der Jakobspilger auf ihrem weiten Weg nach Santiago de Compostela.

Aber bereits 1484, noch vor der Reformation, verfiel das Kloster und wurde nach 400 Jahren wechselvollem Dasein dem damals neu errichteten Chorherrenstift des Berner Münsters einverleibt. Nach der Reformation schloss Bern 1541 die Klosterkirche endgültig. Die Gebäude wurden z. T. abgerissen und zweckentfremdet.

1938 - 1947 restaurierte der Staat Bern die Klosterdomäne und legte die Fundamente wieder frei, so dass man sich heute ein Bild über die frühere Grösse machen kann. Das "Haberhuus", wie das erhaltene Nordquerschiff im Volksmund heisst, bildet nur noch rund 1/12 der ehemaligen Anlage.

Rekonstruktion Rüeggisberg

Über die Funde und viele weitere Details der Grabungs- und Bau­geschichte kann sich der Besucher im angrenzenden schlichten Museum (neben dem Pfarrhaus) informieren. Das Museum ist jederzeit zugänglich.

Klicken sie auf das Mini-Bildchen (rechts) um eine Rekonstruktion von Rüeggisberg zu sehen.


Klosterruine Rüegisberg
ehem. Kirchenschiff Blick in die Ruine
Überrest von der riesigen Kirche (Seitenchor)
Pilgerstempel Rüeggisberg

Alter irischer Segens­wunsch
(gefunden im kleinen Museum in Rüeggisberg bei der Kloster­ruine)

Möge Gott auf dem Weg, den du gehst vor dir hereilen.

Möge der Wind immer in deinem Rücken sein,
und die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen.

Mögest du die hellen Fussstapfen des Glücklichen finden
und ihnen auf deinem ganzen Weg folgen.

Das ist mein Wunsch für deine Lebensreise!

Amen


Klosterruine Rüeggisberg beim Picknick

Picknick in der Kloster­ruine


Furt Schwarzwasserfluss

Der alte Klosterweg führt uns ins Tal hinunter. Auf der rechten Hangseite geht es über Helgisried und Rohrbach abwärts in Richtung Schwarzenburg, wo wir tief im Tal den wilden Schwarz­wasserfluss überqueren. Bei Wislisau, wo sich der Fluss tief in den Sandstein eingegraben hat, führt unser Weg anschliessend wieder steil hinauf durch den Wald.


Jakobsweg bei Henzischwand

Bei Henzischwand kommen wir auf eine landwirt­schaftlich geprägte Hochebene mit vielen Bauernhöfen und einer Rundumsicht, die bis zur Jurakette reicht. Im weiteren Verlauf passieren wir auf Feldwegen die Weiler Tännlenen und Schönen­tannen.


Bauernhäuser in Schwarzenburg

Schwarzenburg

Die schöne Gegend hat ihren ländlichen Charakter weitgehend bewahrt und ist von grösseren Industrie­ansiedlungen verschont geblieben. Der Ort Schwarzenburg liegt in einer Senke zwischen den beiden Flüssen Sense und Schwarzwasser.

Bemerkenswert sind vor allem das am Dorfrand stehende, um 1575 erbaute Schloss sowie die reformierte Kirche aus dem 15. Jh. mit dem sich nach oben verjüngenden Turm. Im Nord­westen, etwas ausserhalb von Schwarzenburg, liegt direkt über dem Senseufer die Burgruine der ehemals strategisch wichtigen Reichsfeste Grasburg. Die Reste der Burg gelten als die bedeutendsten des Kantons Bern.


Schwarzenburg

Einmarsch in Schwarzenburg


Hotel Sonne in Schwarzenburg

Das Hotel "Sonne" in Schwarzenburg war unsere "Pilgerherberge".


gedeckter Tisch im Hotel Sonne in Schwarzenburg

Unser Tisch war festlich gedeckt. Das "Pilgermenü" war eine Freude für Auge und Gaumen.