Auf unserer Pilgerwanderung durch die Schweiz gönnten wir uns einen halben Tag Aufenthalt in Freiburg und nahmen teil an einer
Stadtführung.
Freiburg ist eine Stadt mit einer langen Geschichte. Sie wurde im Jahr 1157 von Herzog Berchtold IV. von Zähringen gegründet.
Heute noch bildet die Altstadt eines der grössten geschlossenen Ortsbilder des mittelalterlichen Europa.
Der Dom Sankt Nikolaus und das Rathaus
Hier stand einst das ehemalige Schloss der Herzöge von Zähringen und später das Rathaus, dessen Turm mit einer monumentalen Uhr und Schlagglocken versehen ist.
Das gotische Rathaus erhielt einen barocken Stiegenaufgang.
Auf einer Säule des St. Annabrunnens, der Beschützerin der Gerber, sind vier musizierende Engel und ein Jakobspilger dargestellt.
Das ehemalige Henkershaus mit einem Fresko vom heiligen Martin
Blick auf die untere Stadt, die Wehrtürme und Stadtmauern
Unten sieht man die Bernbrücke über die Saane, über die wir in die Stadt gekommen sind.
Die St. Nikolaus Kathedrale wurde zwischen 1182 und 1490 im gotischen Stil errichtet. An der Westseite erhebt ein imposanter Turm mit reichen Architekturverzierungen, die von verschiedenen Epochen zeugen. Die Turmspitze fehlt allerdings.
Der 74 Meter hohe Turm mit seiner Wendeltreppe aus 365 Stufen, gehört zu den originellsten Bauten dieser Art in der spätgotischen Schweizer Baukunst.
Wer hinaufsteigen will, erlebt einen fantastischen Ausblick auf die Stadt.
Die Orgel vereint klassische und romantische Züge. Sie wurden zwischen 1824 und 1834 vom hiesigen Orgelbauer Aloys Mooser errichtet. Sehr schnell wurde sie weltweit berühmt, so dass sie berühmte Musiker wie Franz Liszt und Anton Bruckner heranzog.
Die zwischen 1896 und 1936 vom polnischen Maler Mehoffer entworfenen Kirchenfenster zählen zu den wichtigsten Werken der zeitgenössischen Glasmalerei des europäischen Kontinents. Das Werk ist vom französischen Maler Alfred Manessier vervollständigt worden.
In einer Seitenkapelle befindet sich eine Plastik der Grablegung Christi aus dem 15. Jahrhundert.
In der Franziskanerkirche befindet sich eine Nachbildung der Gnadenkapelle aus Einsiedeln, samt einer Kopie der schwarzen Madonna.
Besonders berühmt sind die Altarbilder des Nelkenmeisters (1480), das kolossalste und nennenswerteste Meisterwerk in der schweizerischen Malereigeschichte des späten 15. Jahrhunderts (Bild unten) - zum Vergrössern anklicken!.
Konvent der Dominikaner am Georges Python Platz. Dieses immer wieder aufgestockte Gebäude blickt auf eine lange Vergangenheit zurück und diente im Mittelalter als Weinlager.
Bilder von der unteren Stadt
Aus der Geschichte der Stadt Freiburg
1157 Gründung der Stadt durch Herzog Berchtold IV. von Zähringen
1218 Die Zähringer sterben aus und die Stadt Freiburg kommt unter die Herrschaft der Kyburger.
1277 Die Söhne Rudolfs von Habsburg kaufen Freiburg.
1445 Volkszählung: etwas mehr als 10 000 Einwohner (Stadt : 5800 ; Land : 4600)
1481 Freiburg tritt der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei, welche zu dieser Zeit acht Mitglieder zählt. Gleichzeitig tritt auch Solothurn in den Bund der Eidgenossen ein.
1476 Schlacht von Murten. Gebietserweiterung Freiburgs.
16. Jh. Reformation - Freiburg lehnt deren Thesen ab und verbleibt im katholischen Umfeld.
1584 Gründung des Kollegiums St. Michael durch P. Kanisius.
1798 Einmarsch der französischen Truppen in Freiburg, Sturz des "Ancien Régime"
1803 Mediationsakte von Napoleon Bonaparte. Die Stadt wird offiziell vom Staat getrennt.
1848 Gründung des Eidgenössischen Bundesstaates nach dem Sonderbundskrieg.
1889 Gründung der Universität.
1990 Offizielle Gleichstellung der französischen und deutschen Sprache.
2000 Die Stadt zählt 35'000 Einwohner (Kanton : 235'000).