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Jakobsweg von Schwyz nach Beckenried

Diese Etappe habe ich mehrmals gemacht:
mit Rita bei Schönwetter, mit dem Sportclub der UBS Zürich Berg&Ski (bis Emmetten) - darauf bezieht sich der Text und mit der Pfarrei Birmensdorf - Aesch (bis Beckenried).

Eine Woche lang verfolgte ich die Wetter­prognosen für Samstag. Sie verhiessen kein Prachtwetter, aber waren auch nicht sehr schlecht. Am Freitag nach der Tagesschau zeigten sich bei der Wettervorhersage nun plötzlich dunkle Wolken mit schweren Regentropfen. Was machen wir jetzt?

Neun Frauen von Berg &Ski und eine zuge­wandte Seele waren für die Wanderung am Jakobsweg angemeldet. Und schon kamen die ersten Anrufe: Gehen wir oder gehen wir nicht? Eine Nachfrage bei Meteo Schweiz ergab, dass sich der Regen in Grenzen halten würde. Wir gehen, ein bisschen Regen schadet gar nicht! Wir sind ja nicht aus Zucker.

Stoss und Fronalpstock

Aufbruch in Schwyz: Blick auf den Stoss mit dem Fronalpstock. In der Bildmitte die erste Kapelle "zur schmerzhaften Muttergottes"

Hofkapelle bei Ibach

Als wir am Samstagmorgen in Schwyz am Hauptplatz, den Fortsetzungspunkt unseres Pilgerweges ankamen, regnete es - aber nur ganz fein. Da wurden einfach die Kapuzen aufgesetzt und die Schirme aufgespannt und los ging’s über Wiesen und Feldwege von einer Kapelle zur nächsten, vorbei am Kloster "der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz" in Ingenbohl nach Brunnen und schnurstracks zur Schiffsstation.

Das Bild stammt allerdings von einer anderen Wanderung am Jakobsweg bei Schönwetter.


Schiffssteg Brunnen am Vierwaldstättersee

Wenn die Sonne lacht, hat man von Brunnen aus einen wunderschönen Blick über den Urner See. Wir standen allerdings unter dem Schirm und konnten nicht so viel sehen. Dafür lief unser Schiff wie bestellt gerade ein.


Dampfschiff Uri am Vierwaldstättersee

In wenigen Minuten waren wir über dem See.


Dampfschiff Uri

Alternative: Mit dem Schiff
nach Luzern und von dort den
Luzernerweg bis Rüeggisberg.


Treib am Vierwaldstättersee

In der prächtigen und gemütlichen Raststätte Treib, direkt am See legten wir eine erste Verschnaufpause ein. Alle hatten Platz an einem grossen Tisch. Kaffee bzw. Ovi und Gipfeli waren unsere erste Labung.

Anmerkung: Seit August 2010 ist für das Wegstück von Treib nach Emmetten eine leichter begehbare, auch bei Nässe ungefährliche Wegvariante über Seelisberg und den Brennwald markiert. Bei der Schiffstation Treib sowie an drei weiteren Standorten orientieren Weg­tafeln über die neue Wegvariante der Via Jacobi.

Wegvariante

Für den Aufstieg kann man alternativ die Standseilbahn nehmen, sofern das mit Jakobus und dem Gewissen vereinbar ist.


Wandergruppe

Wir sind die Normalvariante gegangen. Von Treib aus begann der Anstieg nach Emmetten. Langsam und stetig ging es berauf, über eine sehr nasse Wiese, über Feldwege und kleine Strässchen. Der Blick über den Vierwald­stättersee weitete sich zusehends. Es hatte auch zu regnen aufgehört. Bei einer Scheune hielten wir eine kurze Rast. Hier begegneten wir anderen Jakobspilgern mit schweren Ruck­säcken, die wir gleich über ihre Absichten befragten.


Jakobsweg am Vierwaldstättersee nach Emmetten

Auf halber Höhe unter dem Vordach eines Stalls hielten wir Mittagsrast. Das Vordach schützte auch vor dem wieder einsetzenden leichten Regen. Der liess aber wieder nach, als wir weiterwanderten. Jetzt ging es in den Wald. Der Weg wurde eng und wir marschierten in einer Einerkolonne.

Über Stiegen und Steige erklommen wir die Felsbarriere, die die Natur hier dem Wanderer in den Weg gelegt hat. Noch ein paar Serpentinen des Waldweges und wir waren auf der Höhe (ca. 800m) von Emmetten.


Anmerkung

Nach dem weiteren Aufstieg im Wald kommt man zu einer Weggabelung (in der Karte beim Punkt "Follen"). Hier muss man sich für eine Wegvariante entscheiden:

Bergab dem Wegweiser "Beckenried" folgend oder nach einer Linkskurve weiter bergauf nach Emmetten. Knapp vor Emmetten kann man nochmals wählen: entweder auf der Strasse durchs Dorf oder über die moderne, aber durchaus romantische Schluchtwegbrücke via Anna-Kapelle und Schöneck nach Beckenried (rot eingezeichnet).

Ich habe alle Varianten ausprobiert. Jede hat ihre Reize. Der direkte Abstieg nach Beckenried in einem Zick-Zack-Weg im steilen Waldgelände ist sehr schön. Dafür marschiert man dann endlos lange auf einer Asphalt-Strasse neben dem See, den man kaum sieht.

Der Weg hinauf nach Emmetten ist ebenfalls sehr schön, dann würde ich aber nicht auf der Strasse durchs Dorf wandern, sondern den kleinen (rot eingezeichneten) Umweg über die Schluchtwegbrücke zur Anna-Kapelle machen. Im Wald ist es einfach schöner als auf der Asphalt-Strasse.

Karte Jakobswegvarianten bei Emmetten


Wandergruppe in Emmetten

Jetzt lachte auch die Sonne: Die Schirme wurden endgültig verstaut und die Sonnen­brillen hervorgeholt. Vorbei an einer letzten Kapelle ging es zum Endpunkt der Wanderung, der Station Emmetten Post.


Wappen von Emmetten Kapelle bei Emmetten

Im Dorfwappen von Emmetten sind drei Jakobsmuscheln

Kapelle bei Emmetten


Annakapelle, Emmetten

Mit der Pilgergruppe der Pfarrei pilgerte ich nochmals, allerdings bei besserem Wetter von Schwyz nach Beckenried. Diesmal wanderten wir über die Schluchtwegbrücke zur klassizistischen Anna-Kapelle (Bild).


Totentanz

Im Inneren ist uns das Bild "Der Totentanz" über der Eingangstüre aufgefallen.


Eingang zur Anna-Kapelle

Der Eingang zur Anna-Kappelle.


Aussicht von der Anna-Kapelle

Aussicht von der Annakapelle Richtung Beckenried.


Nach einem steilen Abstieg neben rauschenden Gewässern erreichten wir die Seestrasse nach Beckenried.

Beckenried

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