Etappe am Schweizer Jakobsweg von Gunten nach Thun
Die Etappe von Gunten nach Gwattegg war so erlebnisreich, dass ich sie in drei Abschnitte geteilt habe.
Gleich nach Gunten fordert uns der Aeschlenstutz. Dafür hat man sehr rasch einen wunderbaren Ausblick. Hier der Blick zurück nach Gunten.
Der Niesen zeigt sich mit einem Wolkenband.
Hoch über dem See wandern wir auf schmalen Wegen - der historische Oberländer Weg.
Mal leicht bergauf, dann wieder bergab, ...
... mal durch Weingärten. Der Niesen ist immer präsent.
Nach einer ca. 1 Stunde sind wir im Schlosspark von Oberhofen. Der Jakobsweg geht zwar aussen herum. Aber es wäre doch schade nicht durch den herrlichen Schlosspark zu gehen. Immerhin ist das die Riviera des Thunersees.
Das Schloss Oberhofen
Der mächtige Bergfried der einstmaligen Wehrburg Oberhofen stammt aus dem frühen 13. Jh. Die Burg gelangte im 14. Jh. an die Habsburger. Nach der Schlacht von Sempach besetzten bernische Truppen Oberhofen. Nach wechselnden Besitzverhältnissen erwarben 1801 die neuenburgisch-preussischen Grafen von Pourtalès das Schloss. Um die Mitte des 19. Jhs erfolgten romantische Umgestaltungen. Heute ist hier ein Museum untergebracht.
Das markante Türmchen im See.
Gesamtsicht vom Schloss Oberhofen - leider gegen die Sonne.
Hier ein besseres Foto mit den Alpen im Hintergrund
Von Oberhofen geht es bergauf nach Hilterfingen. Die heute reformierte Kirche in Hilterfingen zählt zu den 12 tausendjährigen Thunersee Kirchen. Sie war ursprünglich dem Apostel Andreas geweiht.
Der Jakobsweg ist ausgezeichnet ausgeschildert.
Knapp nach dem Dorf Hilterfingen kommen wir in einen Schlosspark, der
zum Schloss Hünegg führt. Es wurde im 19. Jh. vom Baron Albert
Emil Otto von Parpart, einem ehem. preussischer Offizier, erbaut.
In Zusammenhang mit entdeckten Alemannen- oder Hünengräbern erhielt es den Namen Hünegg.
Baron von Parpart wählte für seinen Neubau Formen der Renaissanceschlösser
an der Loire. Als Vorbilder dienten die Schlösser von Blois, Chenonceau und Azay-Le
Rideau. Schöpfer war der erst 26-jährige Berliner Architekt Heino Schmieden.
Von Parparts Erben richteten das Innere 1900 im Jugendstil weitgehend neu ein.
In diesem Zustand ist das Schloss heute ein Museum für Wohnkultur des Historismus und des Jugendstils.
Der herrschaftliche Sitz liegt in einem zauberhaften Park mit altem Baumbestand.
Nach einem kurzen, unangenehmen Stück auf der Thunerseestrasse wandern wir entlang des Seeufers nach Thun. Hier beim Übergang des Sees in die Aare begrüsst uns das Dampfschiff Blümlisalp.
Auf dem anderen Aare Ufer sehen wir die romanische Kirche Scherzlingen. Dort wollen wir hin, aber der Weg führt zunächst bis zur Brücke bei der Stadt Thun.