Ravensburg wurde 1088 erstmals urkundlich erwähnt. Der Kern der heutigen Stadt entstand als Siedlung unterhalb der mächtigen Stammburg der Welfen auf dem Höhenrücken zwischen Flappach- und Schussental.
Von der Ravensburg aus verwalteten die Welfen ihre Stammlande im Schwaben. Welf IV. wurde 1070 zum Herzog von Bayern ernannt; sein Enkel Heinrich der Stolze konnte 1137 durch Heirat mit Gertrud von Supplinburg zusätzlich zu Bayern den Herzogstitel von Sachsen erwerben. Dagegen blieb der schwäbische Herzogtitel immer ihren schärfsten politischen Konkurrenten, den Staufern vorbehalten. Die wenigen erhaltenen Darstellungen zeigen die Burg als repräsentative und zugleich wehrhafte Herzogsburg, die jedoch nur die hintere, durch steile Hänge an drei Seiten gesicherte Hälfte des Plateaus einnahm, während die vordere unter anderem als Turnierplatz diente.
1129 wurde der berühmte Sohn Heinrichs des Stolzen und Gertrud von Supplinburg, Heinrich der Löwe wahrscheinlich auf der Ravensburg geboren. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen 1139 fiel die Führung des Hauses der Welfen und die Herrschaft über die Ravensburg an dessen Bruder Welf VI., Herzog von Spoleto. Verteidigte er zunächst mit großem Erfolg die welfischen Interessen, verlor er nach dem Tode seines Sohnes Welf VII. 1167 aber das Interesse an der Politik und vermachte schließlich die Ravensburg 1178 per Erbvertrag an seinen Neffen, den staufischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Er enttäuschte damit seinen anderen Neffen, Heinrich den Löwen, Herzog von Bayern und Sachsen. Fortan gehörte Ravensburg zum Hausbesitz der Staufer.
1278 bestätigte der Habsburger Kaiser Rudolf I. die reichsstädtischen Privilegien der Stadt Ravensburg unterhalb der Burg. Auf der Burg selbst saß fortan der kaiserliche Landvogt der Reichslandvogtei Schwaben. Mit der Zeit wurde zur Vermeidung von Verwechslungen die Burg nicht mehr Ravensburg genannt, sondern als Veitsburg (nach der Sankt Veit geweihten Burgkapelle) bei Ravensburg bezeichnet.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von schwedischen Truppen nahezu vollständig geschleift. Der Sitz des Landvogts wurde daraufhin nach Weingarten verlegt. Im 18. Jahrhundert konnte der Magistrat der Stadt den Burghügel vom Reich erwerben. Er ließ auf den Ruinen durch Johann Caspar Bagnato ein Barockschlösschen errichten.
Heute ist in Bagnatos Bau und modernen Anbauten ein Restaurant eingerichtet. Nebengebäude der Burganlage - einst Wirtschafts- und Stallgebäude - dienen als Jugendherberge.
Die Stadt hat ihren mittelalterlichen Charakter mit Resten der Stadtmauer und Stadttürmen sowie einigen gotischen Bauten erhalten.
Grüner Turm mit Stadtmauer und Frauentor
Blick durch die Marktstrasse vom Obertor zum Blaserturm.
Turm (Untertor) und Parkhaus
Blaserturm und Waaghaus
Die Jodokkirche hat sich ihren ursprünglichen Charakter aus dem 14. Jh. bewahrt.
Der heilige Jodok gleicht mit seiner Pilgertracht und dem Stab ein wenig dem Jakobus. Er wird mit der Krone zu seinen Füssen dargestellt, auf die er verzichtet hat.
Der Blaserturm
Aussicht vom Blaserturm
Das Lederhaus am Marienplatz wurde um 1400 als zentrales Verkaufshaus der Schuhmacher, Sattler und Gerber erbaut und ist 1512/1513 wesentlich vergrössert worden.
Das Rathaus wurde 1386 erbaut. An der Nordseite sieht man den Gerichtserker von 1571. Im Inneren sind zwei spätgotische Ratssäle.
Der Marienplatz
Liebfrauenkirche
Die Liebfrauenkirche wurde im 14.Jh. im gotischen Stil erbaut.
Das Innere der Liebfrauenkirche
Die Skulptur der Schutzmantelmadonna hat vermutlich Friedrich Schramm oder Michel Erhart um 1480 in Ravensburg geschaffen. Sie besteht aus Lindenholz und ist 135 cm hoch.
Das Original der Skulptur steht in den Staatlichen Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst (Bodemuseum, Berlin-Mitte), in der Liebfrauenkirche steht eine Kopie aus dem Jahre 1935.
Hochaltar von 1519 (aus der Schweiz angekauft).
Westportal der Liebfrauenkirche mit Tympanon mit Szenen aus dem Leben Marias
Mit dem Rad am Jakobsweg Leipzig - Konstanz
Weingarten |
Jakobsweg Ulm - Konstanz |
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