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Über der Stadt Gotha erhebt sich Schloss Frieden­stein an Stelle der früheren Burg Grim­menstein. Die mittel­alterliche Burg wurde im 16. Jahr­hundert in eine Festung umgebaut, die 1567 zerstört wurde. Nach der ernestinischen Landes­teilung 1640 wurde Gotha Residenz­stadt des neu geschaffenen Herzog­tums Sachsen-Gotha. Herzog Ernst I., der Fromme, legte 1643 den Grundstein für den von Andreas Rudolph geplanten Schlossbau, der den für die Zeit des Dreißig­jährigen Krieges program­matischen Namen Friedenstein erhielt. Bis 1825 war das Schloss Residenz der Herzöge von Sachsen-Gotha und Altenburg und danach bis 1918 neben Coburg Residenz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha.

Schloss Friedenstein


Innenhof

Die dreiflügelige Anlage öffnet sich von der Stadt abgewandt nach Süden. Der Wohn­bereich im Norden, wie auch die Pavillons als Abschluss der Seitenflügel im Süden besitzen drei Ober­geschosse, die Seitenflügel zwei. Die Fassaden zeigen sich - bis auf wenige Gliederungs­elemente der Architektur - fast schmucklos.


Festsaal

Im Inneren sind der Festsaal sowie Empfangs- und Wohnräume aus der zweiten Aus­stattungs­phase von 1683 bis 1697 unter Herzog Friedrich I. erhalten. Sie wurden unter der Leitung von Giovanni Caroveri ausgeführt. In der von 1695-1697 neu ausgestatteten Schlosskirche waren die Stuckatoren Johann Samuel und Johann Peter Rust sowie der Maler Seyfried Lammers tätig. Weitere Wohnräume wurden zwischen 1747 und 1751 nach Entwürfen von Gottfried Heinrich Krohne im Rokokostil gestaltet. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstanden außerdem neue Räume für die herzogliche Familie im Ostflügel. Ab 1796 war der Hofbildhauer Friedrich Wilhelm Eugen Doell im Westflügel an der Ausstattung klassizistischer Wohnräume beteiligt. In dieser Raumflucht ließ auch Herzog August ab 1804 seine von eigenen Ideen beeinflussten Raumschöpfungen verwirk­lichen.


Stuckdecke Wappen, Figuren, Bilder
im Schloss

In Filzpantoffeln schlapfe ich ehrfürchtig durch das Schloss, werfe einen Blick in die Sammlungen – z.B. das ägyptische Museum mit Sarkophagen und Mumien - und besichtige das von Conrad Ekhof 1775 errichtete Barock­theater.


Ekhofsches Theater

Im Westpavillon des Schlosses befindet sich das 1683 fertig gestellte Ekhofsche Theater mit seiner originalen Bühnentechnik und dem im 18. Jahrhundert umgebauten Zuschauerraum. Es erlebte seine Blütezeit unter Conrad Ekhof zwischen 1775 und 1779 als deutschsprachige Bühne mit eigenem Ensemble.


In dem 1677 ausgebrannten Ostpavillon ist der 1687 eingerichtete Pfeilersaal mit originaler Bibliotheksausstattung er­halten.

Östlich des Schlosses liegt der Orangerie­garten mit jeweils einem Orangeriegebäude und einem Gewächs­haus an der Nord- und Südseite, die ab 1747 errichtet wurden. In diesem Gartenbereich wurde der weithin gerühmte Kübel­pflanzen­bestand mit bis zu 3000 Pflanzen präsentiert. Die Bauten sind nach der Kriegszerstörung bis auf das südliche Gewächshaus im Äußeren wieder­hergestellt. Die zugehörige Gartenanlage zeigt sich in der Gestaltung aus der Zeit um 1930.


Aussicht

Aussicht vom Schloss: Vorne rechts steht das Denkmal von Ernst dem Frommen. Den Schlossberg und den Maktplatz hinunter sieht man in Hintergrund das Rathaus mit dem roten Turm.


Blick auf die Mar­garethenkirche

Blick vom Schloss auf Gotha. In der Mitte die Mar­garethenkirche.


Cranachhaus

Weiter unten am Hauptmarkt steht das Lucas Cranach Haus.

Lucas Cranach der Ältere, geboren 1472 in Kronach, Oberfranken; gestorben 16. Oktober 1553 in Weimar, war ein deutscher Maler und Grafiker der Renaissance.

Mit 29 Jahren ging Cranach 1501 nach Wien und blieb dort bis 1504. 1505 erscheint er in den Urkunden der Stadt Witten­berg erstmals und bekam eine Anstellung als Hofmaler bei Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen. Um 1512 heiratete Cranach Barbara Brengebier. Sie wurde hier geboren und war eine Tochter von Jobst Brengebier, dem Bürgermeister von Gotha.

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Anmerkung zur Familie Sachsen-Coburg-Gotha

Durch geschickte Heiratspolitik stammen mehrere europäische Königshäuser vom Geschlecht Sachsen-Coburg-Gotha ab.

Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (* 21. März 1943 auf Schloß Casel in der Niederlausitz) ist seit 1998 Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha.


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