Am Schubert-Radweg
Ca. 14 km nach Krems, am rechten Ufer, beim Gasthaus an der Donau, zweigt der Schubert-Radweg ab. Es ist eine Alternativroute zum Donauradweg, der auf diesem Abschnitt nicht viel zu bieten hat. Der Schubert-Radweg führt durchs Tullnerfeld zu verschiedenen Orten, an denen Franz Schubert weilte, und kommt in Tulln wieder mit dem Donauradweg zusammen. Zunächst führt er nach Traismauer.
Bei der Einfahrt in den Stadtkern begrüsst uns diese Nepomukstatue vor dem Schloss Traismauer.
Die Grundmauern von Schloss Traismauer gehen auf das 1. Jahrhundert nach Christus zurück, als das Gebäude römischen Legionären als Fluchtburg diente.
Im Innenhof des Schlosses finden wir Bau- elemente der Gotik und der Renaissance. Hier war der Sitz der Verwaltungsbeamten der Salzburger Erzbischöfe*) untergebracht. Heute beherbergt es das "Museum für Frühgeschichte" des Landes Niederösterreich und im Gewölbekeller eine Vinothek.
*) Durch eine Landschenkung König Ludwig des Deutschen kam der Ort im Jahre 860 an das Erzstift Salzburg und blieb in dieser Hand bis 1803.
Traismauer wurde von den Römern gegründet und hiess Augustiana. Das Römertor, durch das wir fuhren, war die Porta principalis dextra (rechtes Haupttor) des römischen Kastells. Der Dachaufbau ist gotisch.
Traismauer kommt auch in der Nibelungensage vor. Die Königstochter Kriemhild verweilte hier, ehe sie König Etzel entgegentrat. Auf der Innenseite des Römertors befindet sich ein Nibelungenfresko.
Aus dem Nibelungenlied
An die Traisen kamen die Gäste dann
Sie pflegten des Rüdigers Mann
Bis dass man die Hunnen sah reiten übers Land
Da ward der Königstochter erst grosse Ehre bekannt.
Bei der Traisen hatte der König vom Hunnenland
Eine reiche Burg, im Land wohlbekannt,
Mit Namen Traismauer, einst wohnte Helke da
Und pflegte so hohe Milde, als wohl nicht wieder geschah.
Sie (Kriemhilde) blieb an der Traisen bis an den vierten Tag.
Der Staub in den Strassen nicht Stille lag.
Am Hauptplatz ist mir diese Statue aufgefallen.
Die Statue des Rolands, die einst auf der Prangersäule in der Mitte des Marktplatzes stand, ist ein Zeichen des Marktrechts und der Gerichtsbarkeit. Errichtet wurde sie vermutlich 1584.
Der barocke Giebelbau stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jh. und war über 120 Jahre im Besitz der Lebzelterfamilie Mayreder. Ab 1914 wurde im Haus ein Kaffeehaus betrieben, später war es ein Warenhaus und jetzt beherbergt es eine Apotheke.
Der Hungerturm (Florianigasse 17) ist ein römischer Hufeisenturm des 4. bis 5. Jahrhunderts, der später in die mittelalterliche Stadtbefestigung einbezogen wurde.
Der Florianiplatz (Florianistatue aus dem Jahre 1779) ist der Kernbereich der frühmittelalterlich-bairischen Besiedlung.
Florianibrunnen
Wir verlassen die Stadt am Schubertradweg auf der Mitterndorferstrasse Richtung Stollhofen. Dort biegen wir rechts in die Kellergasse ab. Bei der Kreuzung mit der Wienerstrasse steht diese Nepomukstatue.
Der Radweg führt weiter zur Ahrenberger Kellergasse.
Donauradweg