Zu jener Zeit, da König Alfons VI. seinen treuen Gefolgsmann El Cid zu Unrecht verbannt, setzt er ihm eine strikte Frist. Neun Tage bleiben dem Cid, um sein geliebtes Kastilien zu verlassen. Er beweint den Abschied aus seinem Heimatort Vivar und begibt sich nach Burgos, wo ihn aus Furcht vor Strafe niemand aufnehmen will. Der in königliche Ungnade gefallene Adelige kommt nicht umhin, sein Lager vor den Toren der Stadt aufzuschlagen. Einzig Martin Antolinez, ein mutiger burgalesischer Edelmann, versorgt ihn mit Wein und Brot.
In akute Geldnot geraten, ersucht der Cid ihn um weitere Mithilfe und schickt Martin Antolinez nach Burgos hinein zu Raquel und Vidas, zwei jüdischen Händlern. Im Tausch gegen ein stattliches Leihsümmchen bietet er ihnen zwei große Truhen, mit Sand gefüllt und wohl verschlossen, als Schatzdepots an. Seine auf diese Art hinterlegten Reichtümer, lässt der Cid ausrichten, könne er nicht mitnehmen, da zu schwer. Das Äußere der Truhen täuscht über ihren wahren Inhalt hinweg. Sie sind mit feinstem rotem Leder und vergoldeten Nägeln verziert. Vorsorglich bittet der Cid den Schöpfer und alle Heiligen um Nachsicht.
Im Vertrauen auf ein gutes Geschäft willigen Raquel und Vidas ein. Im Schutz der Nacht brechen sie mit Martin Antolinez zum Lager auf, meiden die Flussbrücke und durchreiten die Wasser des Arlanzón. Hocherfreut kommen sie mit dem Cid zusammen und wittern nicht einmal dann ein falsches Spiel, als man ihnen auferlegt zu schwören, die Truhen unter keinen Umständen im laufenden Jahr zu öffnen. Mit den Schätzen als Garantie in ihrer Obhut, malt ihnen der Cid ein ewiglich sorgloses Leben aus.
Mit Hilfe von Martin Antolinez schaffen Raquel und Vidas beide Truhen heimlich in ein Versteck. Sie händigen ihm eine reiche Anleihe in Goldmünzen aus und belohnen den Mittelsmann mit einem kleinen Zusatzanteil. Er kehrt zum Cid zurück und übergibt ihm das Geld. Am nächsten Morgen nimmt der Cid Abschied von Burgos.
,,Wer weiß, ob ich in meinem ganzen Leben noch einmal zurückkehre?!“, stößt er aus und ruft die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria beim Abschied um Schutz an. Später, so sagt man, gab der Cid den jüdischen Händlern das ,,geliehene“ Geld zurück.