Höhepunkt der heutigen Etappe war die Überquerung des höchsten Punkts am Spanischen Jakobsweg, der Pass 'Cruz de Ferro'. Der Aufstieg war gar nicht so anstrengend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nur bei wenigen ganz steilen Stellen musste ich absteigen und schieben. Es war sehr kalt. Oben im Nebel hatte es nur 8 Grad. Da ich keine Handschuhe mit hatte - wer denkt schon daran, wenn er im Sommer nach Spanien geht - haben meine Finger beim Bergabfahren etwas gelitten.
In der Früh begann der zunächst sanfte Aufstieg zum Cruz de Ferro. Hier an einem traditionellen spanischen Rundhaus, einem Palloza, vorbei.
In Sepentinen geht es stetig bergauf
Frühmorgens bei Temperaturen um die 8 Grad geht es in die Nebelwand.
Im Nebel taucht das Cruz de Ferro auf
Cruz de Ferro, 1504 m.
Der höchste Punkt des Spanischen Jakobswegs.
Wie alle Pilger so habe auch ich hier einen Stein abgelegt.
Die rasante Abfahrt führt an dieser Herberge in Manjarin mit dem viel fotografierten Schildern vorbei - Santiago 222 km - ein Katzensprung!
Hier in El Acebo de San Miguel brechen gerade Pilger auf.
Die Herberge ist berüchtigt für ihren schlechten Service, bietet dafür aber sehr gutes Essen. Ein Denkmal am Ortsausgang erinnert an den Unfalltod eines deutschen Fahrradpilgers von 1987.
Bei der Abfahrt begann ich zu frieren. Die Finger wurden ganz steif und ich konnte nicht mehr richtig bremsen. Zeit für einen kurzen Stopp. Dabei ist dieses Foto entstanden.
Im Tal unten angelangt fand ich diese wunderschöne romanische Brücke über den Río Meruel beim Ort Molinaseca.
Schon bei den Römern war hier ein Mansio genanntes Rasthaus und eine Pferdewechselstelle. Im Ort fuhr ich durch die Calle Real, an der früher ein Pilgerhospiz lag und die früher Calle de los Peregrinos hiess.
Durchfahrt durch Molinaseca
Jetzt sind es nur noch 8 km bis Ponferrada. Die Einfahrt gestaltete sich etwas schwierig. Nach eifrigem Kartenstudium kam ich endlich zum Rathausplatz.
(Bild unten aus dem Internet)
Nach der langen Abfahrt habe ich in Ponferrada diese Burg besichtigt und mich in der Sonne langsam wieder aufgewärmt.
Die Templerritter errichteten im Mittelalter diese Burg zum Schutz des Jakobswegs. Von aussen entspricht dieses Kastell den Idealvorstellungen einer Burg. Sie sieht aus, als wäre sie aus Legosteinen errichtet. Eintritt für Pilger mit Pilgerpass frei.
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Die Mauern sind zwar wunderschön, aber im Inneren der Burg ist leider nicht mehr viel zu sehen.
Man beachte mein Outfit. Es ist Mittag und über 30 Grad warm. Von der Abfahrt war ich so ausgefroren, dass mir immer noch kalt war.
Die Fahrt ging noch lange weiter über Villafranca del Bierco bis nach Vega del Valcarce.
Im Bild das Kastell in Villafranca aus dem 15. Jh. mit seien wulstigen Rundtürmen.
Die Herberge am Ortsanfang war recht einfach. Ein grosser Schlafraum im ersten Stock (keine Stockbetten) war nur über eine Aussenstiege erreichbar, der Ess- und Aufenthaltsraum war im Erdgeschoss. Zu den Toiletten und recht einfachen Duschen musst man wegen der Aussenstiege ins Freie. Das war wegen Regen und Kühle etwas unangenehm.
Am Abend trafen sich die Pilger zum gemeinsamen Abendessen.
Fotos: Gerhard Eichinger