ehem. Klosterkirche St. Arbogast
Das Kloster von Surbourg wurde im 6. Jh. in der merowingischen Zeit gegründet. Im 11. Jh. wurden hier die Reliquien des Gründers Sankt Arbogast aufbewahrt. Die ehemalige Abteikirche ist die erste Kirche im Elsass mit einem kreuzförmigen Grundriss. Das Kirchenschiff und das Querhaus sind gleich hoch und gleich breit. Auch findet sich hier ein frühes Beispiel des rheinischen Stützenwechsels. Die Säulen tragen einfache Würfelkapitelle. Vom ursprünglichen Bau aus dem letzten Drittel des 11. Jh. sind noch das dreischiffige Langhaus, das Querhaus, der Vierungsturm und die Apsidiolen erhalten.
Arbogast, in Irland als Arascach geboren, nach anderer Überlieferung aus Südfrankreich stammend, kam um 550 als Missionar ins Elsass.
Er ließ sich der Legende nach im Wald von Hagenau nieder und holte demnach eines Tages den von einem Eber getöteten Sohn von König Dagobert II. ins Leben zurück; darauf habe Dagobert II. Arbogast zum Bischof von Straßburg ernannt.
Ältere Legenden lassen Arbogast trockenen Fußes über einen Fluss schreiten, Kranke heilen, Dämonen vertreiben und Streitigkeiten schlichten. Er ließ sich demnach unter einem Galgen begraben, um einen unschuldig Hingerichteten zu ehren.
Als Bischof von Straßburg wirkte Arbogast sehr segensreich, er ließ Kirchen und Klöster bauen und sorgte für das Aufblühen der Stadt. Arbogast gilt als Hauptbegründer des Christentums im Elsass. Schon zu Lebzeiten wurde er hoch verehrt.
Manche Quellen geben als Todesdatum das Jahr 678 an, dem widersprechen die archäologischen Funde.
Ein Kloster seines Namens stand später vor den Toren Straßburgs. Weiteren Legenden zufolge soll Arbogast zuerst bei Götzis in Vorarlberg in Österreich als Einsiedler gelebt haben; dort wird er in der Wallfahrtskirche St. Arbogast verehrt.
Das Relief beim Eingang:
zeigt Arbogast, König Dagobert und seinen Sohn.
Aussen befindet sich über der seitlichen Eingangstür ein aus der karolingischen Epoche stammender Stein mit Blumenornamenten über dem vorderen Seiteneingang. Am Haupteingang ist seitlich ein Teil einer römischen Jupitersäule eingemauert, darüber frühgotisches Masswerk. Das Säulenfragment weist ein Schuppenmuster als Verzierung auf.
In Oberwinterthur gibt es ebenfalls eine dem hl. Arbogast geweihte romanische Kirche.