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Romanik im Elsass
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Im 11. Jh. war Elsass ein Teil des Herzogtums Schwaben, unterteilt in den Sundgau (Habsburger) und den Nordgau. Hier herrschten die Grafen von Eguisheim. Hildegard von Eguisheim heiratete um 1042 Friedrich von Büren und wurde so auch zur Pfalzgräfin von Breisgau und Gräfin im Riesgau. Diese Hildegard von Büren holte 1087, als Sühne für einen Mord, den ihr Sohn Friedrich begangen hatte, die Benediktinermönche aus dem südfranzösischen Conques nach Sélestat (Schlettstadt).

Die Mönche gründeten hier eine Filiale ihres Mutterklosters und liessen eine Kirche errichten, die der heiligen Fides (Sainte Foy) geweiht wurde.

Die dreischiffige Basilika gehört zu den schönsten romanischen Gotteshäusern des Elsass, auch wenn sie während der Jahrhunderte sowohl an der Fassade als auch im Innenraum mehrmals ergänzt und verändert wurde.

Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Ende des 19. Jahrhunderts versuchte man das ursprüngliche Aussehen der Kirche mit stilreinigenden Restau­rierungen wiederher­zu­stellen. Dabei wurden auch die Westtürme "vollendet".



Die Apsis und der markante, 42 m hohe Vierungsturm


Löwenportal

Vorhalle in der Westfront mit Löwenportal.

Die Halbsäulen links und rechts des Portals ruhen auf liegenden Löwen.


Löwe links Löwe rechts
Tympanon

Im Tympanon werden Christus und Symbole der Evangelisten dargestellt.


Innenansicht

Blick ins Innere der romanischen Kirche. Aus der Barockperiode ist die Kanzel übrig geblieben.

Glasfenster
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Das Fenster im Chor stellt die heilige Fides das. Es stammt aus dem 19. Jh.


Glasfenster Detail
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Im unteren Teil des Fensters sind die Martern der heiligen Fides dargestellt.



Statue der heiligen Fides im linken Seitenflügel der Eglise Sainte Foy




In der Humanistenbibliothek (franz. Bibliothèque Humaniste) befindet sich ein Modell der Klosteranlage, im Wesentlichen die Kirche Sainte Foy mit Kreuzgang. An der Stelle, wo die Verbindung Kreuzgang Kirche war, steht heute ein etwas ramponierter Nepomuk.


Geschichtlicher Hinweis: Hildegard von Eguisheim (nach ihrer Heirat: Hildegard von Büren) war eine Stiefnichte Kaisers Konrad II. und ihre Abstammung geht väterlicherseits auf Kaiser Otto II. zurück; ihr Onkel war Papst Leo IX.

Hildegards Sohn Friedrich (der Alte) wird vom Kaiser Heinrich IV. als Dank für seine Unterstützung beim Bussgang nach Canossa mit dem Herzogtum Schwaben belehnt und mit seiner Tochter Agnes verheiratet. Er begründet das Geschlecht der Staufer. Sein Sohn Friedrich der Einäugige) ist Vater von Friedrich Barbarossa.


Im Vorraum des Museums "Bibliotheque Humaniste" ist die Büste einer Frau ausgestellt, deren vornehm-ernstes Antlitz eine geheimnisvolle Anziehungskraft besitzt. Es ist das authentische Totenbild einer adeligen Dame aus romanischer Zeit. 1890 stieß man bei Renovierungsarbeiten in der Krypta der Kirche Sainte Foy auf diese Totenmaske. Vermutlich war die Frau an der Pest gestorben, und aus Angst vor Ansteckung wurde die Tote in Kalk gegossen. So blieb das Bild eines Menschen, der vor mehr als 800 Jahren lebte, bis in unsere Zeit erhalten. Die Identität der Schönen ist nicht restlos geklärt.

Diese Maske wurde in der Krypta genau an der Stelle gefunden, wo die letzte Ruhestätte der Gründerin des Klosters Saint Foy - Hildegard von Büren (um 1028 - 1094) - sein sollte.


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