Eine eindruckvolle Stadt an der Donau
Das ist die markante Westfassade des Domes St. Peter (Juli 2007). Ständige Erneuerungsarbeiten sind aufgrund der leichten Verwitterung des Grünsandsteines, aber auch wegen der Umweltverschmutzung notwendig. Der Freistaat Bayern unterhält hierzu eine eigene Dombauhütte im Domgarten. Die letzte grosse Renovierung wurde rechtzeitig zum Papstbesuch 2006 abgeschlossen.
Die Westfassade stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist hauptsächlich ein Werk von Baumeistern der Familie Roritzer. Wegen der Jahrhunderte langen Bauzeit hat sich der gotische Stil gewandelt. Der Dombau wurde 1525 eingestellt.
Die Spitztürme wurden erst 1859-1869 auf Initiative König Ludwigs I. von Bayern aufgesetzt (Höhe 105 m). Der Dombau wurde in Kalkstein begonnen, später mit Grünsandstein fortgeführt.
Vom romanischen Vorgänger des gotischen Domes sind der Eselsturm und in den Fundamenten des Kapitelhauses Reste des ehemaligen nördlichen Seitenschiffes erhalten. Teile des romanischen Paradieses (Vorhalle) können in der so genannten Bischofsgrablege besichtigt werden.
In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Domneubau begonnen. Für 1276 ist eine Altarweihe überliefert. Ende des 13. Jahrhunderts war das im Geiste der französischen Gotik errichtete Bauwerk etwa zur Hälfte vollendet.
Der im 18. Jahrhundert barock ausgestattete Dom wurde in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts radikal regotisiert. Nur der frühklassizistische Hochaltar aus Silber und vergoldetem Kupfer von 1695-1785 und das Hochgrab für den Kardinal und Bischof Philipp Wilhelm von Bayern im Mittelschiff blieben im Dom. Im Inneren des Doms beeindrucken die mittelalterlichen Fenster.
In nördlichem Anschluss an das Domkapitelhaus befindet sich der Domkreuzgang mit Gewölben aus dem 15. Jahrhundert und Fenstern der Renaissance um 1515.
Auf meiner Radtour von Donaueschingen nach Wien habe ich mitten in der Altstadt Quartier bezogen. Die Altstadt ist voller Leben und übt einen ganz besonderen Reiz aus. Wieder einmal bewährt sich das Fahrrad für eine Stadtbesichtigung und ich habe mich von der romanischen und gotischen Architektur des Mittelalters bezaubern lassen.
Etwas Besonderes sind die Geschlechtertürme Regensburgs. Ähnlich wie im italienischen St. Gimignano, bauten sich die steinreichen Regensburger Kaufleute Türme an ihre Häuser. Je reicher sie waren, desto höher waren die Türme. Genutzt wurden sie als Lagerräume.
Das alte Rathaus ist eine prächtige Patrizierburg mit Turm. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts liessen die Stadtherren nach Westen hin den großen Festsaal neu errichten, dessen Fassadenseite der sorgfältig bearbeitete "Reichssaal-Erker" ziert.
Schon im Mittelalter diente dieser Saal verschiedentlich als Tagungsstätte für Reichstage, das heisst für unregelmäßig vom Kaiser an wechselnden Orten einberufene Versammlungen aller Reichsstände (Kurfürsten, Fürsten und Reichsstädte).
Ab 1594 trafen sich die Mächtigen des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation ausschliesslich hier.
Im Untergeschoss des Reichstaggebäudes ist die Touristen Information untergebracht. Gruppen sammeln sich hier für diverse Führungen. Foto: Juli 2007
Ab 1663 tagte der Reichstag permanent in Regensburg. Die Fürsten liessen sich durch ihre Gesandten vertreten. Der Kaiser war in allen wichtigen Angelegenheiten - so auch in Steuerfragen - an den Reichstag gebunden.
Erst mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation im Jahre 1806 endete auch der "immerwährende Reichstag" in Regensburg. In diesen 143 Jahren entwickelte er sich zu einem flexiblen Instrument, das zur Lösung der Konflikte zwischen den Ländern und Territorien des Reiches beitrug.
Seit 1812 ist der ehemalige Klosterkomplex St. Emmeram mit dem im 19. Jahrhundert neu erbauten Südflügel ständige Residenz der fürstlichen Familie Thurn und Taxis und damit eines der grössten bewohnten Schlösser Europas. Eine über 250-jährige Geschichte verbindet die Stadt Regensburg und das Fürstenhaus Thurn und Taxis bis heute. Dem Fürsten kam die besondere Ehre zuteil, den Kaiser am "immerwährenden Reichstag" zu vertreten.
Der Kreuzgang des ehemaligen Klosters St. Emmeran.
Über die Steinerne Brücke, die auch ein Teil des Jakobswegs ist, führte mich der Weg wieder aus der Stadt heraus zum Donauradweg weiter Richtung Wien.
Bereits Karl der Große ließ etwa 100 Meter stromabwärts eine hölzerne Brücke bauen. Diese ist aber immer wieder durch das Hochwasser zerstört worden. Unter der Regentschaft von Heinrich dem Stolzen wurde im Jahr 1135 mit dem Bau der 'Steinernen Brücke' begonnen.
Der Bau der Brücke soll 11 Jahre gedauert haben. Ursprünglich spannte sich die Brücke mit 16 Rundbögen auf 15 Pfeilern über die Donau und hatte drei Türme. Das mittelalterliche Bauwunder wurde Vorbild für viele Brückenbauten, wie z. B. die Karlsbrücke in Prag.
Bild der ursprünglichen Brücke. Schade sind der mittlere und der linke Turm nicht erhalten geblieben. In Cahors gibt es noch eine romanische Brücke mit allen Türmen.
Die ehemalige Klosterkirche St. Jakob in Regensburg wurde im 11. Jh. von irischen Benediktinermönchen den 'Skoten' errichtet. Sie zählt zu den Hauptwerken der romanischen Architektur in Süddeutschland.
Von hier aus wurde bereits 1135 ein weiteres Schottenkloster in Würzburg - heute Don Bosco Kirche - und 1136 eines in Erfurt gegründet.
Der Babenberger Herzog Heinrich II. Jasomirgott holte 1155 die 'Schotten' nach Wien und gründete dort ebenfalls ein
Das berühmte Nordportal von St. Jakob, bekannt als "Schottenportal", zählt zu den bedeutendsten romanischen Baudenkmälern Deutschlands.
Donauradweg
Auf der Suche nach Gertrud:
Gertrud von Supplinburg war mit ihrem Gatten Heinrich dem Stolzen, Herzog von Bayern und Sachsen hier in Regensburg.
Auch mit ihrem zweiten Mann Heinrich Jasomirgott war sie hier. Er hatte hier als Herzog von Bayern ebenfalls seinen Regierungssitz. Ob Gertrud in Regensburg in der Sankt Jakob Kirche (Schottenkirche) oder in der Kirche St. Ulrich (Pfalzkirche) begraben ist?