Auf dem Mariahilfberg über der Stadt Passau steht die Kirche Mariahilf.
Die Wallfahrtskirche wurde 1624 - 1627 von Francesco Garbanino erbaut. Die auffälligen Turmhelme wurden erst 1665 aufgesetzt. An die Kirche schliesst das Paulinerkloster an.
Im Jahre 1611 weilte der regierende Erzbischof von Passau, Fürstbischof Erzherzog Leopold V. von Österreich, Bruder des fromm-katholischen Kaisers Ferdinand II. in diplomatischer Mission in Dresden. Der protestantische Kurfürst bot dem Staatsgast an, aus seiner Gemäldegalerie ein Gastgeschenk auszuwählen. Obwohl sich dort weitaus wertvollere Gemälde befanden, entschied sich Erzherzog Leopold V. sofort für das Bild "Maria mit dem Kinde" und ließ es in seine Residenzstadt bringen. Lucas Cranach der Ältere schuf das Bild der Muttergottes mit dem Kind, das sie zärtlich umarmt, um 1537.
Das Bild fand die Zuneigung des Passauer Domdekans Marquard Freiherrn von Schwendi. Er liess sich daher eine vergrößerte Kopie (130 cm) fertigen und hängte sie in einer Holzkapelle in seinem Garten am Fuße des heutigen Mariahilfberges auf. Nach einer Reihe von Marienvisionen entschloss er sich 1622, die Kapelle mit dem Bild auf den Berg hinauf zu verlegen und diese für alle Gläubigen zu öffnen. Wegen des überaus großen Andrangs der Beter und Wallfahrer musste er schon 1624 daran gehen, eine Kirche zu bauen (bis 1627). Ihr Baumeister war der Passauer Meister Francesco Garbanino, offenbar aus dem Kreis der Tessiner Künstler, die damals die Barockkunst nach Bayern brachten. Schnell wurde diese neue Kirche ein beliebtes Wallfahrtsziel. Ab 1631 wurde die Kirche und das unmittelbar benachbarte Hospiz von den Kapuzinern des Passauer Klosters betreut. Sie machten Mariahilf zu einem Wallfahrtszentrum für Mittel- und Südosteuropa, besonders nach der unter der Anrufung Mariens geglückten Befreiung Wiens von den Türken 1683.
Das Cranachsche Originalgemälde aber nahm Erzherzog Leopold nach Innsbruck mit, wo es bis heute im Innsbrucker Dom verehrt wird.
Der Ausdruck "Mariahilf" ist ein wesentlicher Teil der in der Barockzeit besonders blühenden Verehrung der Gottesmutter. Hunderte von weiteren Mariahilf-Wallfahrtskirchen entstanden, wie z. B. Amberg/ Oberpfalz, Innsbruck, Wien und München.
Die Mariahilfkirche
Die Wallfahrtsstiege
aus dem Jahre 1628 ist überdacht und umfasst 321 Stufen.
Donauradweg