Im Reiseführer steht "eine der besterhaltenen Burgen Österreichs". Der Weg vom Kloster Baumgartenberg her war beschwerlich, weil zu Mittag die Sonne brannte und es bergauf ging. Endlich oben angelangt, führt eine prächtige schattenspendende Eichenallee bis zur Burg. Da waren keine Touristen Herden, wir waren ganz allein.
Als wir am Tor läuteten kam nach einiger Zeit eine nette Dame und bot uns eine Führung an. Es stellte sich heraus, dass sie Gräfin Clam war. Seit 23 Generationen ist die Burg Clam nun schon im Besitz der Familie.
1149 wird die Burg Clam erstmals urkundlich erwähnt. Zur Zeit des Bauherrn und Besitzers Otto von Machland bestand sie aus dem 5-stöckigen Palas (Wohnturm) und dem Bergfried (Rundturm).
Diese beiden über 40 Meter hohen Gebäude sind durch ihre exponierte Lage auf dem Granitmassiv oberhalb der Klamschlucht schon von Weitem zu sehen.
Der zweite große Bauabschnitt erfolgte in der Gotik, als der Ostteil mit der "neuen" Burgkapelle gebaut wurde. Diese konnten wir besichtigen. Die unsicheren Zeiten des 30-jährigen Krieges überstand die Burg, sie wurde nie eingenommen, war aber um 1600 in einem sehr schlechten Zustand.
Unter der Herrschaft von Freiherr Johann Gottfried von Clam wurde im 17. Jahrhundert (Renaissance) die Burg renoviert und der Ort Klam ausgebaut.
Im 18. Jahrhundert wurden die Wirtschaftsgebäude, Stallungen und Wagenremisen erbaut, die heute den äußeren Burghof bilden. In weiterer Folge wurde die Burg nach und nach von einer Festung in eine bewohnbare Burg umgebaut. Der Burggraben wurde zugeschüttet und wich Ziersträuchern und Blumen und aus der Zugbrücke wurde eine befestigte Zufahrt.
Auch die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts hat die Burg relativ unbeschadet überstanden. Lediglich der kalte Krieg hinterließ seine Spuren: In den achtziger Jahren liess Heinrich Clam einen Zivilschutz-Bunker gegen atomare Strahlungen errichten.
Der Kastellan hatte frei, also führte uns die Gräfin Clam höchstpersönlich durch die Burg - Vielen Dank!
Siehe auch: www.burgclam.com
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