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Auf dem Schweizer Jakobsweg zwischen Schwarzenburg und Freiburg kommt man nach Tafers. Dort steht auf dem Friedhof eine Jakobs­kapelle. Die Kapelle ist aussen wunderschön bemalt mit der Geschichte vom Galgen- und Hühnerwunder, sowie dem Heiligen Jakobus dem Älteren und Johannes. Schöpfer der Malereien war der bekannte Sensler Maler Jakob Stoll (1731-1812).

Tafers - Die Legende vom Galgen- und Hühnerwunder

Tafers, Kapelle mit Hühnerwunderfresko
Tafers, Hühnerwunderbild
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Fresko Hühner- und Galgenwunder

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Ein böser Wirt steckte nachts seinen nach Santiago ziehenden Gästen, einem Vater mit Sohn, einen goldenen Becher ins Gepäck, um sie anderntags des Diebstahls zu bezichtigen. Der Sohn wurde darauf vor den Richter geführt und gehängt. Der Vater setzte seine Reise nach Santiago fort und klagte, da angelangt, dem Heiligen sein Leid. Als er auf dem Rückweg am Galgen vorbeikam, fand er seine Sohn lebend vor. Der Heilige Jakobus hatte ihn gerettet. Der Richter, dem die Geschichte mitgeteilt wurde, war gerade dabei, ein Hühnchen zu braten und er wollte die Geschichte nicht glauben und er sagte: "Sowenig wie diese Hühner, kann der Gehängte wieder lebendig werden." Kaum hatte er das ausge­sprochen, als die Hühner sich erhoben und davonflogen. Nun glaubte auch der Richter die Geschichte. Der Sohn und der Vater kamen heil nach Hause aber der böse Wirt wurde hingerichtet.

Text von der Web Site von Tafers


Die Texte zu den einzelnen Bildern

Bildtafelnummern

1   Zwen bilger, vatter un sohn,
 sein by einem wurth sie kerten yn
 Der wirth verfürt von hölische drack
verbürgt sein bäher ins bilger sack

2   Der aldt das geschür unwissendt trug
doch sucht der falsch wurth glimpf und fug
eilt ihme nach und falt den bilger an
nimbt den kopff* und thut ihm schand an

  Den alten stiess an gross unglück
 er ward veruhrteilt zu dem strick
 der sohn der sach den vatter an
 für ihn woldt er das läben lahn

  Der sohn darauff wirt griffen an
 mit unschuld musst er das laben lan
 ward offentlich an den galgen gehenkt
 den vatter solches hoch bekrenckt

5   Bei sankt Jacob er seine fahrt verricht
 und klagt Gott die jämerliche geschicht
 fallt auf die kneü und rufft Gott an
 er wolle sein unschuld sehen lahn

6   Sanct Jacob durch göttlichen gewaldt
 den jüngling bey dem leben behaldt
 welches der vatter innen wardt
 als er wahr auff der heimmatfahrt

7   Als bald zeigt er es dem wirth an
 der wirth wolt daran kein glauben han
 so dan dein sohn thuet noch leben gewiss
 so fliegen hinweg die huener von dem spiess

8   Der würth hat mann gleich gefangen gnohn
 ihme ward gegeben sein rechter lohn
 durch sein falschheit und böse tück
 ist er erworgen an dem strick


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