Die Legende vom Galgen- und Hühnerwunder
Die Kathedrale del Salvador in Santo Domingo de la Calzada erinnert ein Hühnerkäfig mit einem lebenden Hühnerpaar, das alle zwei Wochen ausgetauscht wird, an das Hühnerwunder des heiligen Domingo.
Auf dem Weg nach Santiago nächtigt ein deutsches Ehepaar mit seinem Sohn in der Herberge zu Santo Domingo. Eine junge Magd versucht den hübschen Jungen zu verführen. Der weist sie aber zurück. Die Magd fühlt sich beleidigt und versteckt einen Silberbecher im Mantel des Jungen. Am nächsten Morgen bezichtigt sie ihn des Diebstahls. Der junge Mann wird von der Polizei ergriffen und obwohl er vor dem Richter seine Unschuld beteuert, gehängt. Bevor die fassungslosen Eltern die Reise fortsetzen, kehren sie zur Richtstätte zurück. Plötzlich vernehmen sie die Stimme ihres Sohnes. "Ich bin nicht tot, der heilige Domingo hält mich an den Beinen, es geht mit gut". Die Eltern suchen sofort den Richter auf, der sich soeben zu Tisch gesetzt hat, und berichten von der unglaublichen Begebenheit. Der Richter, erbost über das hartnäckige Gesindel, schreit erzürnt: "Euer Sohn ist so sicherlich tot wie dieser Hahn und dieses Huhn in auf meinem Teller tot sind!". Da beginnen Hahn und Henne zu flattern. Der Hahn kräht, das Huhn gackert und sie erheben sich und fliegen davon. Der sprachlose Richter eilt mit seinen Leuten zum Richtplatz und tatsächlich, der Junge lebt. Man knüpft ihn ab und lässt die erleichterte Familie weiterziehen. Die Magd jedoch wird ihrer niederträchtigen Tat überführt und an seiner Stelle hingerichtet.
Diese Legende stammt aus den 13 Jahrhundert und ist auch anderswo zu finden
Link zum spanischen Jakobsweg, dem Camino Francés , Besuch in der Kathedrale