Wurzen ist die Geburtsstadt des deutschen Dichters, Malers und Kabarettisten Joachim
Ringelnatz.
Wir haben dort fürstlich im Schlosshotel gewohnt.
Eingang ins Schlosshotel (Rezeption und Restaurant).
Der Dom St. Marien, geweiht 1114, ist einer der fünf sächsischen Dome und verfügt über die älteste Bausubstanz der Dome in Sachsen. Zusammen mit dem Schloss Wurzen war er von 1497 bis 1581 die Residenz der Bischöfe zu Meißen.
Der Dom St. Marien wird heute für Gottesdienste, Trauungen und Konzerte genutzt.
Als wir ankommen, finden gerade Vorbereitungen für ein Konzert statt.
Im Chor sind noch freie Plätze. Wir entschliessen uns aber, einen kleinen Stadtrundgang zu machen.
Ausserdem erwartet uns ein Abendessen im Schlossrestaurant.
Ein kurzer Blick auf den abendlichen Marktplatz mit Ringelnatzbrunnen.
Dieses Haus mit den interessanten Giebeln beherbergt das Stadtmuseum und die Touristeninformation. Morgen um 10:00 machen sie wieder auf, da bekämen wir den Pilgerstempel. Aber das Pilgerleben sieht anders aus. Um 10:00 sind wir schon wieder weit weg.
Das Haus ist sicher das schönste Bürgerhaus in Wurzen. Es wurde 1668 nach dem 30-jährigen Krieg im Renaissancestil wieder aufgebaut. Hier wohnten Ratsmänner, Bürgermeister und Kaufleute.
Dieses Gässchen mit "Gaslaternen" führt bergauf zur Stadtkirche St. Wenceslai.
Auf dem Sperlingsberg steht die Ev.-Luth. St. Wenceslaikirche. Ihr Dach und der Turm mit der geschwungenen barocken Haube prägt weiterhin sichtbar das Stadtbild. Eine erste Kirche stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das jetzige Gotteshaus wurde Anfang des 16. Jh. als spätgotische Hallenkirche erbaut. Der mächtige quadratische Westturm trug noch 1628 ein Satteldach. 1637 wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1663 bis 1673.
1689 erhielt der mächtige Turm seine barocke Haube. Die Kassettendecke von 1673 ist 1926 neu bemalt worden.
Im Turm der Wurzener Stadtkirche richtete man im Auftrage der
Stadtoberen eine Türmerwohnung ein. Bis zum Jahre 1911 lebten und arbeiteten
die Türmer mit ihren Familien in der Türmerwohnung. Die letzte Türmerfamilie
hatte 6 Kinder!
In mühevoller Kleinarbeit vieler fleißiger Helfer wurde die Türmerwohnung
1997 in einen sehenswerten Zustand versetzt. Wer die Stufen nicht scheut,
kann sie besichtigen.
1721 liess Kurfürst Friedrich August I in ganz Kursachsen Postmeilensäulen errichten. Im Jahre 1724 wurden daraufhin drei Säulen in Wurzen gesetzt. Eine am Eilenburger Tor, eine weitere vor dem Jacobstor und eine dritte an der Wenceslaikirche.
Ein Mandat von 1724 setzte fest, dass jeder der eine Säule beschädigte oder umwarf (was bis dahin häufiger geschah), in Festungshaft zu nehmen oder anderweitig hart zu bestrafen sei.
In der Regel maßen die Säulen 8 Ellen (4,53m).
Alle drei in Wurzen gesetzten Säulen wurden Ende des 19. Jahrhunderts entfernt und zerschlagen. 1977 jedoch wurde der Sockel eines Exemplars gefunden. Daraufhin wurde diese Postmeilensäule aufwendig rekonstruiert und 1984 wieder aufgestellt. Seitdem ist dieser imposante Zeitzeuge, als Denkmal, an seinem ursprünglichen Aufstellungsort, dem Kreuzungsbereich Crostigall / Wenceslaigasse, zu finden.
In Wurzen gibt es einen Jakobsplatz mit Pilgermuschel (Bild) und die Jakobsgasse, in deren unmittelbarer Nähe ehemals ein Pilgerhospital, eine Jakobskirche und ein Jakobstor standen.
Das Wurzener Schloss wurde Ende des 15. Jahrhunderts als Bischofssitz gebaut und war bis 1581 Residenz der Bischöfe von Meißen. Am 20. Oktober 1581 dankte der letzte Bischof ab. Danach war das Gebäude bis 1856 Sitz des Stiftsamtes Wurzen.
Am 17. Juni 2002 kaufte Familie Wedekind das Anwesen, ein Jahr später am 17. August 2003 wurde der gastronomische Teil (Keller und Erdgeschoss des Hauptgebäudes) fertig gestellt, im August 2004 wurde das Hotel im Nebengebäude (dem Kornhaus) mit zwölf Doppelzimmern und einem Einzelzimmer eröffnet. Insgesamt umfasst das Schloss Wurzen 6.600 m² Land und 3.300 m² räumliche Fläche.
Wurzen gilt als ältestes Schloss im deutschsprachigem Raum und ist das einzige gotische Bischofsschloss mit Restaurant und Hotelbetrieb. Im Schloss gibt es viele gotische Netzzellengewölbe. Es besitzt einen Trauraum (Bild) und kann damit als Zweigstelle des Standesamts Wurzen genutzt werden.
Im Trauraum kommt das gotische Netzzellengewölbe besonders gut zur Geltung.