Görlitz liegt im Osten Deutschlands am Fluss Neisse, der die Grenze zu Polen bildet. Wir waren beeindruckt von dem architektonischen Reichtum. Bauwerke der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils gibt es zu bewundern. Insbesondere die Häuser in der Altstadt faszinieren mit ihren reich verzierten Fassaden und Eingangstoren, kunstvollen Gewölben und bemalten Decken aus den verschiedenen Epochen.
In der relativ kleinen Altstadt lassen sich Schätze aus mehr als einem halben Jahrtausend europäischer Architekturgeschichte entdecken. Die Stadt ist im Zweiten Weltkrieg komplett erhalten geblieben.
Seit 2004 verbindet diese Fussgängerbrücke Görlitz mit der Schwesterstadt Zgorzelec auf polnischer Seite der Neisse. Die Via Regia verläuft über diese Brücke.
Stadtrundgang, erste Eindrücke
Wir beginnen am Obermarkt. Die Türme gehören von links nach rechts zur Kirche St. Peter und Paul, zum Rathaus und zur Dreifaltigkeitskirche.
Dieses Barock-Haus am Obermarkt (Nr. 29) wird gerade renoviert.
Es wurde 1718 für den Berliner Leinengrosshändler Wilhelm Schaumburg errichtet.
Vom Obermarkt kommen wir in die von Touristen belebte Brüderstrasse und gehen Richtung Rathaus - mit dem markanten Turm.
Der Görlitzer Schönhof aus dem Jahre 1526 zählt zu den ältesten Bürgerhäusern, die in Deutschland im Original erhalten sind.
Viele aussergewöhnliche Bauwerke mit Elementen der späten Gotik und der Renaissance sind in der Görlitzer Altstadt erhalten geblieben. So zum Beispiel das Biblische Haus in der Neißstraße. Seine pittoreske Fassade stellt Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament dar.
Hier bestaunen wir das Bibelhaus und lauschen den Worten unserer Fremdenführerin.
Zu den markantesten Gebäuden der Stadt zählt das Rathaus, dessen älteste Teile aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammen. Die zwei Zifferblätter der Stundenuhr am Rathausturm stammen aus dem Jahr 1524.
Berühmt ist die 1537 erbaute Rathaustreppe mit der Verkündigungskanzel.
Der Untermarkt mit dem neuen Rathaus im Hintergrund.
Für die Stadt typisch sind die Görlitzer Hallenhäuser. Ihre imposanten Kreuzgewölbe, die sich über die gesamte Breite der Eingangshallen erstrecken, boten ganzen Pferdefuhrwerken Platz. Hier stapelten die Kaufleute einst ihr Tuch.
Blick in eines der vielen kleinen Gässchen.
Peterstrasse beim Untermarkt. Das Schild gehört zum Hotel Tuchmacher,
Peterstrasse 8.
Görlitz war berühmt für seine "Tücher" und Färbereien.
Stadt der Tore
Links ein Gotikportal um 1500, der berühmte Görlitzer Flüsterbogen (Untermarkt 22).
Stadt der Türme
Der Dicke Turm oder auch Frauenturm ist ein Teil der historischen Görlitzer Stadtbefestigung. Der 45 m hohe Turm ist neben dem Nikolaiturm und dem Reichenbacher Turm einer der drei erhaltenen der ehemals vier grossen Wach- und Wehrtürme von Görlitz. Er ist der massivste Turm der Stadt, dessen Mauerstärke im unteren Teil bis zu 5,34 m beträgt. Am Turm ist das von Kaiser Sigismund verliehene Stadtwappen als Sandsteinrelief abgebildet. Links die Gottesmutter Maria, rechts die Heilige Barbara.
Nikolaiturm
Reichenbacher Turm
Stadt mit der berühmten Sonnenorgel
Die Kirche St. Peter und Paul steht direkt am Ufer der Neisse, dem Grenzfluss zu Polen. Sie ist damit die östlichste Stadtkirche Deutschlands und zugleich grösstes Gotteshaus sowie Predigtstätte des Bischofs der schlesischen Oberlausitz.
Die Sonnenorgel
Am 12. Oktober 1997 wurde in der Stadtkirche St. Peter und Paul zu Görlitz die wiederher%shy;gestellte Orgel eingeweiht. Auf den Tag genau vor 300 Jahren, am 12. Oktober 1697 hat die Stadt Görlitz mit dem Orgelbauer Eugenio Casparini den Werk-vertrag zum Bau einer neuen Orgel für die Peterskirche abgeschlossen, welche unter dem Namen «Sonnenorgel» berühmt wurde.
Das beeindruckende Gehäuse der Orgel wurde in seiner barocken Form mit Elementen der italienischen Renaissance vom Görlitzer Bildhauer Johann Conrad Büchau geschaffen und ist über all die Jahrhunderte vollständig erhalten geblieben. Das eigentliche Orgelwerk wurde aber unspielbar und 1926 abgetragen. Bis auf die Pfeifen der 12-fachen Pedalmixtur in den «Sonnen», die der Orgel zu ihrem Namen verhalfen, und dem Register «Onda maris» («Meereswelle») ist vom Instrument Casparinis nichts mehr erhalten geblieben.
Die Firma Mathis, Schweiz, erhielt den prestigeträchtigen Auftrag, die Orgel neu zu gestalten.
Wir durften ein wunderbares Konzert des Organisten und Kantors, Reinhard Seeliger, hören, bei dem die verschiedenen Möglichkeiten dieser einmaligen Orgel gezeigt wurden.
Das heilige Grab
Von der St. Peter und Paul Kirche führt ein Kreuzweg zum Heiligen Grab, eine Nachbildung der Jerusalemer Anlage. Hier gehen wir in die obere Kreuzkapelle.
Im unteren Stock ist die Adamskapelle, ...
... im oberen Stock die Golgathakapelle.
Die Nachbildung des heiligen Grabes.