In Konstanz beginnt der Schwabenweg. Er führt abseits der Verkehrswege auf Wanderwegen und Nebenstrassen durch den Kanton Thurgau.
Unterwegs mit der Pfarrei
Meine Pfarrei Birmensdorf-Aesch-Uitikon hat die Pilgerreise organisiert. Unser Jakobsweg begann in Konstanz beim Rheintor. Dieses zum Schutz der ehemaligen mittelalterlichen Rheinbrücke um 1200 errichtete Stadttor ist ein eindrucksvoller Startpunkt. Von den ursprünglich 27 Wehrtürmen existieren nur noch drei: Rheintorturm, Pulverturm und Schnetztor. Beim Rheintor begegneten wir dem Heiligen Nepomuk, der dort als barocke Skulptur Wache hält.
Der Weg führte uns zunächst zum Dom. Auf der Südseite des Doms standen wir vor dem Wegweiser des Jakobswegs nach Santiago und zu unserem ersten Etappenziel nach Märstetten.
Quer durch die Altstadt von Konstanz führt der von nun an als Schwabenweg beschilderte Jakobsweg an vielen interessanten Häusern vorbei.
Inmitten der Fussgängerzone in der Rosgartenstrasse im gotischen Zunfthaus der Metzger ist das Rosgartenmuseum untergebracht. Dort finden wir ein Relief aus dem Jahre 1510 mit einer Darstellung des Hühnerwunders.
Vorbei am Hus Museum (der Reformator wurde während des Konstanzer Konzils hingerichtet) führt der Weg durch das Schnetztor über die Schweizer Grenze Richtung Kreuzlingen.
Durch ein wunderschönes Tobel führt der Weg ständig bergauf bis zur Anhöhe ‚Bernrain’. In der dortigen Wallfahrtskapelle zum heiligen Kreuz haben wir Andacht gehalten, Tezé-Lieder gesungen und die Legende vom Lausbuben ‚Schappeler’ gehört.
Nach dieser Pause gingen wir schweigend durch den Wald, immer noch leicht bergauf. Bei der Ortschaft Ellighausen konnten wir einen wunderschönen Blick auf die Alpen geniessen.
In einem romantischen Tobel überquerten wir den Chämebach und wanderten weiter, immer den Wegweisern ‚Schwabenweg’ nach.
Kurz nach dem kleinen Ort ‚Wald’ mit seinen Fachwerkhäusern konnten wir in der Ferne schon Märstetten sehen, in der Mitte den wuchtige Turm der Jakobskirche. Das schöne Riegelhaus links im Bild steht kurz vor Märstetten direkt am Jakobsweg.
Es dauerte aber noch eine ganze Weile, bis wir bei der Kirche waren. Wir bewunderten das gotische Fresko mit der leider nur noch fragmentarisch erhaltenen Darstellung des Jüngsten Gerichts.
In Märstetten gibt es eine Pilgerherberge für 10 Personen, und zwar an der Hubstrasse 2 im ehemaligen Hebammenhaus.