Die Johannes-Nepomuk-Kapelle (5., Schönbrunner Straße nach 124, St.-Johann-Gasse gegenüber 14) im Bruno Kreisky Park ist eine ehemalige Linienkapelle. Sie wird heute Hundsturmer Kapelle genannt, wurde 1756 erbaut und ist die einzige Linienkapelle, die noch an ihrem ursprünglichen Standort steht und im Originalzustand erhalten ist.
Mit Erlaubnis der Pfarre St. Joseph in Margarethen besuchten wir die Kapelle im Juni 2024 und erhielten einen Schlüssel für die sonst fast immer verschlossene Kapelle.
Die Kapelle diente den Mautbeamten sowie den Reisenden von und nach Wien als Andachtsstätte. Die Kapelle wurde von den Marktleuten "Hansl am Weg" genannt. Die Kapelle ist ein schlichter Barockbau mit einer 1759 geschaffenen Statue des heiligen Johannes von Nepomuk. Von den ursprünglich acht lebensgroßen Heiligenfiguren sind noch drei erhalten.
2007 erfolgte eine umfassende Restaurierung (Neueindeckung teilweise mit Originalziegeln, Absenkung des Fußbodens auf das ursprüngliche Niveau, Restaurierung der dabei entdeckten Fresken von Franz Anton Maulbertsch). Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf 290.000 Euro.
Johannes Nepomuk erfüllt hier die Funktion eines "Brückenheiligen", dessen Kapelle sich an einer Brücke über den Wienfluss befindet. Auch die anderen Johannes-Nepomuk-Kapellen befinden bzw. befanden sich entlang des Linienwalls an den Einfallsstraßen nach Wien. Im Falle der Johannes-Nepomuk-Kapelle an der Schönbrunner Straße verbindet sich die Funktion des Linienheiligen und des Brückenheiligen auch mit dem Hochwasserschutz gegen den Wienfluss.
Die Hundsturmerkapelle
Die Statue stellt die Aufnahme Nepomuks im Himmel dar. Engel (Putten) begleiten ihm. Das Fresko über ihn zeigt die Dreifaltigkeit Gottes im Himmel.
Das Deckenfresko von Franz Anton Maulbertsch. Ein Engel hält den Strahlenkranz.
An den Seitenwänden in den Stuckornamenten sind Darstellungen von Johannes Nepomuk zu finden, einmal als Beichtvater der Königin und einmal als Almosengeber.