Das Kloster Mariaberg in Rorschach am Bodensee
ist die grösste spätgotische Klosteranlage der Schweiz.
Sie wurde 1487 bis 1489 von Abt Ulrich Rösch erbaut. Das machtpolitische Ringen zwischen der Stadt St. Gallen und dem Fürstabt hatte auch gravierende Auswirkungen auf den Klosterbau – kurz vor der Vollendung wurde er zerstört und erst später wieder aufgebaut.
Das Gebäude, das nie als Kloster benutzt wurde, ging 1864 an den Kanton St. Gallen über, der das Lehrerseminar Mariaberg gründete. Von 1969 bis 1978 wurde es aufwendig nach kunsthistorischen Erkenntnissen renoviert.
Beim Haupteingang auf der linken Seite steht eine Statue des Hl. Johannes Nepomuk
Auf der rechten eine Statue des Hl. Borromäus
Ein striktes ikonographisches Programm von Schlusssteinen ziert den Kreuzgang und das Refektorium, die Masswerkfenster sind fast alle verschieden voneinander, viele der ursprünglichen Konsolsteine sind noch erhalten, wenn auch mehrere mit Schäden aus dem Bildersturm 1529. Der Nordarm des Kreuzgangs zeigt verschiedenste Rippengewölbe.
Der Kapitelsaal, der während 3 Jahrhunderten als Kapelle diente, trägt eine reiche Ausmalung aus den 60er-Jahren des 16. Jahrhunderts.
Im Obergeschoss kamen während der Renovation in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Stützen und Wandgemälde des ehemaligen äbtischen Empfangssaales zum Vorschein. Sie stammen aus der Zeit um 1540.
Bemerkenswert sind die Deckengemälde und Stukkaturen in den ehemaligen äbtischen Gemächern, die in der letzten Phase der Abtei St.Gallen, Ende des 18. Jahrhunderts, entstanden.
Der Dachstock - vollständig in Holz ohne Eisennägel ausgeführt - stammt fast vollständig aus der Bauzeit.
Im Gebäudekomplex ist die Pädagogische Hochschule St. Gallen untergebracht.