


Das Kloster San Esteban (Sankt Stephan) in Salamanca (Spanien) stammt aus dem 16. Jh. und gehört zum Dominikanerorden. Es ist hauptsächlich im gotischen Stil gehalten, obwohl auch Renaissance Elemente und barocke und platereske Verzierungen zu bewundern sind. Sehenswert ist der doppelstöckige Kreuzgang der Könige.
Der Überlieferung nach diskutierte Christoph Kolumbus hier im Kloster mit den Geographen der Universität Salamanca über seine Idee, den Westweg nach Indien zu finden.

Kreuzgang
Der Kreuzgang der Könige wurde 1544 und der zehnbogige Säulengang des Klosters im toskanischen Stil 1599 fertiggestellt. In den vier Ecken befinden sich Darstellungen aus dem Leben des Herrn. Die Renaissance-Bögen sind mit plateresken Motiven verziert.
Die Kirche

Die Westfassade beeindruckt mit ihren reichen Verzierungen im plateresken Stil.
Sie besteht aus drei Teilen, von denen der untere die vier Ordensheiligen Dominikus, Franziskus, Hyazinth und Katharina von Siena darstellt. Die Medaillons an den Türen zeigen Moses und Elias, die Allegorien an den Wänden Adam und Eva. Die Medaillons stellen unter anderem Jakobus, David und Georg dar.
In der Mitte des zweiten Korpus ist das Martyrium (Steinigung) des heiligen Stephanus als Relief dargestellt.
Die Medaillons gehören Salomon und Abraham mit der Opferung Isaaks, alle flankiert von den Kirchenlehrern: dem heiligen Andreas, dem heiligen Thomas, dem heiligen Johannes dem Evangelisten und dem heiligen Petrus dem Märtyrer. Auf dem Relief des Martyriums, auf dem der Heilige auf dem Boden liegt, ist der Name des Künstlers zu lesen, und auf dem Stein, den einer der Henker in der Hand hält, steht das Datum der Fertigstellung des Werkes, 1610.
Im oberen Teil befindet sich ein Kalvarienberg, ein Werk von Juan Antoni Ceroni (derselbe Künstler wie vom Martyrium) aus dem 17. Jahrhundert, über dem sich ein Medaillon befindet, das den Ewigen Vater zusammen mit den Heiligen Petrus, Paulus, Leo und Gregor darstellt.

Das dreiteilige barocke Goldretabel des Hochaltars ist ein Werk von José de Churriguera. Zahlreiche gewundene Säulen und unzählige Blatt- und Traubenornamente schmücken das Retabel.
Über dem Tabernakel ist eine Darstellung des Martyriums des Hl. Stephanus.
Empore

An der Hinterseite der Empore sieht man ein Fresko, das den Triumph der Kirche dank des Dominikanerordens darstellt. Man beachte die interessante Decke des Kirchenschiffs.
Die Sakristei

Die Sakristei im italienisch inspirierten Barockstil wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Ihre Wände sind mit korinthischen Pilastern verziert. In einer Nische befindet sich ein mehrfarbiges Bildnis des Gründers, Pedro de Herrera, Bischof von Tuy. Der Saal wird von einem Christus beherrscht, der im Volksmund als Jesús de la Promesa (Jesus der Verheissung) bezeichnet wird.
Escalera de Soto



Die Escalera de Soto wurde zwischen 1553 und 1556 von Rodrigo Gil de Hontañón erbaut und verbindet die beiden Galerien des Kreuzgangs.
Soto war der Prior des Klosters. Sein Leitspruch aus dem Konzil von Trient "Fides viva" ziert ein Relief an der Mauer der Treppe.
Die Treppe ruht ohne weitere Stützen freitragend auf den Wänden, wodurch ein offener Raum entsteht. Sie ist mit Blumenkübeln geschmückt und am oberen Ende erscheint Maria Magdalena in einem polychromen Relief.