


Lamego ist eine charmante Stadt inmitten der mit Weinbergen bedeckten Hügel des Alto Douro. Die Stadt ist berühmt für ihre barocke Treppe, die zur wunderschönen Kirche Nossa Senhora dos Remédios auf dem steilen Hügel Santo Estêvão führt.
Lamego ist zwar klein, hat aber eine reiche Geschichte. Hier wurde Alfons I. 1139 zum ersten König Portugals gekrönt. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erlebte Lamego seine Blütezeit als Weinproduzent. Noch heute ist die Stadt stolz auf ihre spritzigen Raposeira-Weine.
Die reiche Geschichte spiegelt sich in zahlreichen Sehenswürdigkeiten wider. Dazu gehören eine maurische Burg, eine gotische Kathedrale und elegante Herrenhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Die Prachtstrasse "Avenida" durchzieht die Stadt der Länge nach. Sie ist gesäumt von Denkmälern, Strassencafés und Marktständen, an denen man traditionell geräucherte Wurst- und Fleischwaren aus der Region kaufen kann.
Die Treppe
Die Himmelstreppe mit ihren 626 Stufen ist in neun Treppenläufe unterteilt, die mit Kapellen, Statuen, Brunnen und Obelisken geschmückt sind. An einigen Stellen ist sie mit großflächigen Azulejos geschmückt.
Auf einer dieser Ebenen, dem sogenannten "Hof der Könige", sind die Bilder der achtzehn Könige Israels zu sehen, die zum Stammbaum der Jungfrau Maria gehören. Am Fuß der Treppe befinden sich vier Figuren, die die vier Jahreszeiten darstellen.
Der Aufstieg ist bei sommerlicher Hitze eine echte Herausforderung. Nachdem man oben angelangt wieder zu Atem gekommen ist, bietet sich von hier aus ein schöner Blick auf die Stadt Lamego und die umliegenden Hügel. Wir sind mit dem Bus hinauf gefahren und hinunter gegangen; das war wesentlich einfacher.
Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios
Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Kapelle aus dem Jahr 1361, die dem Heiligen Stephanus geweiht war.
Im 16. Jahrhundert drohte die Kirche zu verfallen, so dass sie abgerissen wurde (1568) und auf Initiative des Bischofs von
Lamego mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen wurde. In der neuen Kapelle wurde ein Bild der Jungfrau mit Kind aufgestellt.
Im Laufe der Zeit nahm die Verehrung des Heiligen Stephanus ab und wurde durch die Verehrung der Jungfrau Maria ersetzt.
Aus der Verehrung derer, die sich auf der Suche nach Linderung ihrer Krankheiten an sie wandten, entstand wiederum die
Verehrung Unserer Lieben Frau der Heilmittel (Nossa Senhora dos Remédios).
Die Fassade im Barock- bzw. Rokokostil ("Rocaille") wird von Glockentürmen flankiert. Die Kirche besteht aus einem einzigen Schiff, die Wände sind vollkommen mit weißen und blauen Kacheln aus dem achtzehnten Jahrhundert verkleidet. Der Hauptaltar besitzt einen Altaraufsatz mit Goldschnitzereien aus dem achtzehnten Jahrhundert mit vier salomonischen Säulen. Am Hauptaltar steht die aus Holz geschnitzte Statue "Unserer Lieben Frau von den Heilmitteln" mit Jesuskind.
Bilder von der Stadt
Von der Treppe kommend spazierten wir durch die Stadt bis zur gotischen Kathedrale.
Gotische Kathedrale, Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção
Die Kirche stammt aus der Regierungszeit von Alfonso Henriques. Die Portalfassade der dreischiffigen Kathedrale
ohne Apsis vermittelt von außen einen gotischen Eindruck. Die Portalgewände sind mit kleinen menschlichen Figuren,
Fabelwesen und Pflanzenranken verziert. Das Maßwerk des großen Westfensters weist bereits Renaissanceformen auf.
Auch das Innere des Bauwerks ist deutlich von der Geradlinigkeit und Klarheit der Kunstauffassung der Renaissance geprägt.
Die prächtigen Deckenfresken stammen von dem italienischen Künstler Nicolau Nasoni.