


Porto ist die zweitgrösste Stadt Portugals und Namensgeberin des Landes und des Portweins. Die Altstadt mit dem pulsierenden Ribeira-Viertel mit ihren schmalen kopfsteingepflasterten Strassen mit Geschäften und Cafés liegt am Flussufer. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bei einer ausgiebigen Stadtbesichtigung hat uns der Kreuzgang der romanischen Kathedrale Sé do Porto mit seinen Azulejos sehr beeindruckt. Interessant ist auch der palastartige Palácio de Bolsa. Er wurde im 19. Jh. als Börse erbaut, um potenziellen europäischen Anlegern zu imponieren. Auf der anderen Seite des Douro, in Vila Nova de Gaia, befinden sich die Portweinkellereien.
Ribeira

Die Ribeira (portugiesisch für Flussufer) ist die Bezeichnung für den unteren, dem Douroufer nahen Teil der historischen Altstadt.
Zentrum der Ribeira ist die Uferpromenade Cais de Ribeira. Hier reihen sich zahlreiche Lokale, Souvenirläden und Restaurants aneinander. Am Ufer liegen die traditionellen Portweinboote (barcos rabelos).
Ponte Dom Luís I
Die Brücke über den Douro wurden nach den Plänen des Ingenieurs Théophile Seyrig, einem Schüler von Gustave Eiffel, gebaut. Sie wurde am 31. Oktober 1886 von König Ludwig I. von Portugal (Dom Luís), dessen Namen sie trägt, eingeweiht.

Die Brücke hat zwei Ebenen: Oberhalb des Bogens fährt die Metro, auf der unteren Ebene bildet sie eine Straßenverbindung.
Die Romanische Kathedrale Sé do Porto
Auf einem Hügel in der Altstadt wacht die Kathedrale von Porto über die Stadt.
Sie ist Sitz des Bischofs des Bistums Porto. Zusammen mit der Altstadt von Porto zählt das Gotteshaus seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO. Erbaut wurde die Kirche im 12. Jahrhundert. Die romanische Fassade stammt aus der ersten Bauphase. Mehrfach wurde die Kathedrale im Laufe der Jahrhunderte umgestaltet. Das Gotteshaus hat seine typische romanische Architektur jedoch bewahren können.
Sehr eindrucksvoll ist der gotische Kreuzgang mit seinen Azulejos.

Bilder von der Kathedrale und vom einzigartigen Kreuzgang, der mit Azulejos geschmückt ist.
Aussicht vom Kathedralenhügel



Vor der Kathedrale steht die Statue des Vimara Peres. Als Vasall des Königs Alfons III. von Asturien wurde er beauftragt, Gebiete im Tal des Duero von den Mauren, die das westgotische Hispanien im 8. Jahrhundert erobert hatten, zurückzuerobern. Vimara errichtete eine kleine Burg nahe Braga, die den Namen Vimaranis (später durch phonetische Entwicklung: Guimarães - siehe Fotos von Guimarães) trug.
Bischofspalast

Cais da Ribera, darüber die Igreja de São Lourenço und die Kathedrale von Porto (Sé Cathedral) samt dem dominanten Bischofspalast.
Palácio da Bolsa
Der Börsenpalast ist ein ursprünglich als Börse und Handelsgericht genutztes Gebäude. Es wurde im 19. Jahrhundert von der Associação Comercial do Porto, der Handelskammer der Stadt Porto, im neoklassizistischen Stil erbaut. Heute wird der Palácio da Bolsa als Konferenzzentrum genutzt. Der Maurische Saal (Salao arabe) wurde durch Goncalves de Soursa, der als Vorbild die Alhambra in Granada nahm, in den Jahren 1860 bis 1879 errichtet.
Aussicht vom Börsenpalast

Rathaus (Cémara Municipal do Porto)
Dieses Gebäude liegt am äussersten Ende der Avenida dos Aliados. In der Mitte erhebt sich ein 70 m hoher Festungsturm mit einem Glockenspiel, zu dem eine aus 180 Stufen bestehende Innentreppe hinauf führt.
Bilder vom Rathaus und vom Spaziergang zum Torre dos Clérigos
Bild 1: Rathaus
Bild 4: Rua CleErigos, Links von der Bildmitte die Igreja dos Congregados, am Ende der Strasse die Igreja Sto. Ildefonso.
Bild 5: Porto war die erste Stadt Portugals, die den elektrischen Strassenbahnverkehr einführte (1895).
Torre dos Clérigos

Die Kirche wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von dem aus Italien stammenden Barockbaumeister Nicolau Nasoni errichtet und ist ein Wahrzeichen der Stadt Porto. Nasoni wurde auf seine Bitte hin in einer kleinen Kapelle mit Gittertür auf der Höhe des letzten Absatzes der doppelläufigen Freitreppe bestattet.
Die gesamte Fassade des Gotteshauses weist eine sehr schöne und interessante barocke Dekoration auf, die man unbedingt eingehend betrachten sollte. Auch das einschiffige Kircheninnere, in Granit und Marmor gehalten und mit barockem Holzschnitzwerk versehen, offenbart die Meisterschaft des Architekten. Besonders erwähnt sei das polychrome Retabel von Manuel Porto im Chor.
Aber das markanteste Element ist der Turm aus Granit auf der Westseite der Kirche. Dieser 75 m hohe, elegante Turm ist ein unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt.
Igreja de São Lourenço

Die Kirche von São Lourenco ist im Volksmund auch als "Kirche der Grillen" bekannt. Sie wurde 1577 von den Jesuiten im manieristischen Barock- und Jesuitenstil erbaut. Die Jesuiten wurden 1759 auf Anordnung des Markgrafen von Pombal vertrieben und die Kirche wurde der Universität von Coimbra geschenkt, bis sie von den Barfüsserbrüdern des Heiligen Augustinus gekauft wurde, die von 1780 bis 1832 dort wohnten. Diese Brüder kamen 1663 aus Spanien und liessen sich zunächst in Lissabon an der Stelle von Grilo nieder, wo sie schnell die Gunst der Einheimischen gewannen und den Namen "Mönchsgrillen" erhielten, was der Kirche, in der sie in Porto wohnten, ihren Namen gab.
Die Kirche ist heute ein Museum.
Innenansicht


Igreja dos Congregados

Die mit Azulejos geschmückte Congregados-Kirche befindet sich in der Praca de Almeida Garrett.
Die Kirche wurde 1703 an der Stelle einer dem Heiligen Antonius geweihten Kapelle aus dem Jahr 1662 erbaut, die einige Jahre zuvor für den Bau der Kirche zerstört worden war. Sie war dem Kloster der Kongregation des Oratoriums angeschlossen.
Rechts von der Kirche liegt der Bahnhof mit prächtigen Azulejos in der Schalterhalle.
Bahnhof Porto São Bento
Der Bahnhof befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Mosteiro de São Bento de Avé-Maria, von dem heute nur noch der Name erhalten ist. Der Bahnhof selbst wurde von dem Architekten José Marques da Silva entworfen, die mit zahlreichen Azulejos geschmückte Eingangshalle stammt von dem Maler Jorge Colaço. Er ist am ersten Bild auf der rechen Seite zu sehen.
Castelo de São Francisco Xavier

Am Ende der langen Avenida da Boavista liegt dieses Castelo am atlantischen Ozean an der Mündung des Douro. Aufgrund seiner an einen Käselaib erinnernden Form wird es auch Castelo do Queijo (Käseburg) genannt.
Burmester

Der Abschluss unserer Stadtbesichtigung war ein Besuch mit Kostprobe bei einem Portweinhersteller.
J. W. Burmester & Ca. Lda. ist Hersteller und Handelshaus für Portwein. Das Unternehmen wurde 1730 gegründet.