Von Ulm weg wandern wir über mehrere Hügel parallel zur Donau.
Jakobsmuscheln weisen den Weg.
Wir kommen nach Grimmelfingen mit seiner Jakobuskirche.
Dort im Vorraum beim gotischen Eingangsportal gibt es den ersten Pilgerstempel.
Über Einsingen geht es nach Erbach. Auf einem Hügel, der erst erklommen werden muss, liegt das Schloss Erbach.
Das Renaissanceschloss kam 1534/35 in den Besitz der Familie Paumgarten, einer bedeutenden und wohlhabenden Augsburger Patrizier-Familie, durch Heirat verwandt mit den Fuggern. Hans Georg von Paumgarten liess das jetzige Schloss auf den Grundmauern einer älteren Burganlage errichten.
Seit 1620 ist das Schloss ununterbrochen im Privatbesitz der Reichsfreiherren von Ulm zu Erbach, die es von Kaiser Ferdinand II. als Lehen erhielten.
Eine mächtige Wehrmauer, die durch einen Graben verstärkt wird, umgibt das Schloss Erbach. Über eine Zugbrücke führt der Weg durch den Torbau in den Schlosshof, wo sich zu beiden Seiten Stallungen und Dienstwohnungen befinden.
Der Hauptbau – er ist an den Ecken von Rundtürmen eingefasst – wird von zwei parallelen Satteldächern mit Staffelgiebeln abgeschlossen. Sie bilden die eindrucksvolle Doppelgiebelfassade des Renaissancebaues. Das Torhaus des Schlosses ist der Rest eines gewaltigen hochmittelalterlichen Bergfriedes.
Gleich neben dem Schloss befindet sich die Martinskirche.
Der Innenraum der weiten Hallenkirche überrascht mit prachtvollem späten Rokoko. Stuckaturen verzieren in dezenten Farben Bögen, Türen-, Fenster- und Fresken-rahmen.
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Die Orgel mit den beiden Emporen. Wir halten Einkehr und staunen.
Was es da alles zum Entdecken gibt. Z. B. den Heiligen Johannes Nepomuk.
Franz Martin Kuen, ein Hauptmeister schwäbischer Rokokomalerei schuf in der Erbacher Kirche einen Höhepunkt seines Spätwerks: 20 Fresken bedecken die Gewölbeflächen des Kirchenraumes.
Dieses Fresko stellt Jakobus und Andreas dar.
Den Hauptaltar schmückt eine von Engeln umgebene Maria auf der Mondsichel (Ulmer Schule, um 1490).
Der weitere sehr schöne Weg auf einem Hügelkamm über der Donau führt zu einer Maria-Hilf-Kapelle ...
... mit einem Maria-Hilf-Bild.
Zum Vergleich rechts (am Smart Phone unten): das Original von Lucas Cranach in Innsbruck.
Und schon ist das Etappenziel Oberdischingen in Sichtweite. Unser erster Weg führt zur klassizistischen Pfarrkirche.
Franz Ludwig Reichsgraf Schenk von Castell (1736–1821) hat die Kirche "Zum heiligsten Namen Jesu" erbauen lassen. Sie wird wegen ihres Aussehens "Schwäbisches Pantheon" genannt.
Hier stand auch sein Schloss, von dem "nur" das prächtige Kanzleigebäude (gegenüber der Kirche) übrig geblieben ist.
Im Inneren der Kirche fällt das Altarbild auf. Es besteht aus sieben gotischen Steinreliefs aus dem Lettner der Klosterkirche Blaubeuren.
Die Kapellenbergstrasse führt bergauf zum Cursillo-Haus, dem Sitz der schwäbischen Jakobusgesellschaft mit Pilgerherberge.
Der Jakobus vor dem Cursillo-Haus sieht ja müder aus, als ich es bin.
Hier im Cursillo-Haus St. Jakobus haben wir fein gegessen und übernachtet.