Das Chorgestühl
zu St. Stephan wurde um 1476 in Auftrag gegeben und 1486 vollendet. Als Künstler wird Willhelm Rollinger genannt.
Zu beiden Seiten des Zugangs zum Altarraum erstreckt es sich über zwei volle Joche. Die Schnitzereien zeigen ein ganzes Weltbild. Wir finden alttestamentarische Szenen sowie Symbole des Guten und des Bösen aus dem Tierreich. Auf den Stützen der Rückwand stehen Heilige. In der Rücklehne der Sitze befinden sich Bogen mit Pflanzenornamenten und darüber je eine biblische Szene.
Oberhalb des Chorgestühls war eine Empore mit Orgel und Platz für die Dommusik. Im Hintergrund sieht man noch, wie wunderschön die Fenster einst ausgesehen haben.
Im letzten Kriegsjahr haben Plünderer in den umliegenden Geschäften Feuer gelegt. Durch einen ungünstigen Wind griff das Feuer auf den Stephansdom über und führte zur Katastrophe. Im Diözesanmuseum sind noch zwei Fragmente vom verbrannten Chorgestühl ausgestellt. Hier der etwas geschwärzte Heilige Sebald von der Rückseite und eine weibliche Figur.