Von Kaysersberg führt der Jakobsweg über Weinberge in den ca. 5 km entfernten Ort Katzenthal.
Der Weg führt durch den Ort bergauf auf den nächsten Weinberg. Bald hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Burgruine Wineck und das darunter liegende Katzenthal.
Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen bilden für uns ein ideales Wanderwetter. Hier sind wir auf dem Weg nach Niedermorschwihr.
Bald liegt Niedermorschwihr vor uns.
Wir wandern durch den Ort.
Ein Kreuz am Weg lädt zur Besinnung ein.
Wir nähern uns Turckheim.
Als germanische Stämme über den Rhein ins Römische Reich einfielen, liess sich der Stamm der Thüringer hier nieder, der dem Ort zu seinem Namen Thuringheim verholfen haben dürfte. 1312 wurde Turckheim Freie Reichsstadt. 1315 wurde mit dem Bau der Tortürme und der Befestigung begonnen, die noch heute in bestem Zustand sind. 1354 erhielt Turckheim das Marktrecht und schloss sich dem Elsässischen Zehnstädtebund an. 1675 wurde das kaiserliche Heer in der Schlacht bei Turckheim vor den Toren des Ortes von der franz. Armee unter Marschall Turenne geschlagen. Die Stadt wurde geplündert. Im Frieden von Nijmegen 1678 wurde die Zugehörigkeit zu Frankreich besiegelt.
Der mittelalterliche Marktplatz mit der St. Anna Kirche im Hintergrund.
Von der (abgebrochenen) romanischen Kirche aus dem 12. Jh. neben dem Rathaus blieb nur der romanisch / gotische Turm stehen. Links vom Chorbogen hängt im Innern der St.-Anna-Kirche ein Gemälde, das Jakobus zeigt (links unten ist sein Martyrium zu sehen). Die Silbermann-Orgel ist von 1791.
Ausserdem sehenswert: Bürgerstube (Corps de Garde), davor Brunnen mit Marienfigur, Gasthaus zu den zwei Schlüsseln (Hôtel des deux-clefs) mit Erker und Butzenscheibenfenstern, Stadtbrunnen.
Durch dieses Stadttor verlässt der Jakobsweg Turckheim.
Ausgangs Turckheim überqueren wir den Fluss Fecht.
Durch Weinanbaugebiete führt der Weg in der Ebene ...
... bis es nach links abzweigend Richtung Hochlandsbourg bergauf geht.
Grösstenteils führt der Weg bergauf durch den Wald.
Endlich gibt es eine Aussicht auf die Rheinebene.
Zu einer etwas späten Mittagszeit fand unser Picknick mitten im Wald, in der Nähe der Burg Hagueneck statt.
Die Burg Hagueneck stammt aus dem 13. Jh. und gehörte, zusammen mit dem Dorf Wettolsheim, Burkhard von Hagueneck, Vasall des Bischofs von Strassburg. Im 14. Jh. wurde die Burg erweitert. Nach mehreren Zerstörungen übernahm 1674 der Johanniterorden die Burg. Eine militärische Rolle spielte sie wegen der abgeschiedenen Lage nie. Während der Frz. Revolution wurde sie als Staatseigentum verkauft. Vom Turm hat man eine schöne Aussicht auf die Rheinebene.
Hier gehts zum Kloster Sankt Markus und auch nach Santiago de Compostela.
Beim ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Marbach (1089 von Mangold von Lautenbach und Burkhard von Gueberschwihr gegründet) ergibt sich ein letzter Ausblick in die Ebene, bevor der Weg in den Wald eintaucht. Vom Kloster selbst ist fast nichts übrig geblieben.
Nach etwas über 1.5 Stunden im Wald erreichen wir das Kloster Sankt Markus.
Das Markus-Kloster gehört zu den ältesten Klostergründungen des Elsass. Im Jahr 676 angeblich vom Merowingerkönig Dagobert II. unter dem Namen Sigismundzell gegründet, wurde das Kloster von Benediktinermönchen besiedelt. Im 10. Jh. von den einfallenden Ungarn zerstört, wurde es im 11. Jh. wieder aufgebaut. 1051 weihte der aus dem Elsass stammende Papst Leo IX. die Kirche dem hl. Markus. Nach den Bauernkriegen verfiel das Kloster wieder und wurde 1760-62 von der Abtei Ebersmünster erneut aufgebaut. Während der Frz. Revolution wurde es endgültig als Staatsgut verkauft. 1845 wurde hier der Orden der karitativen Schwestern vom hl. Joseph gegründet, dessen Mutterkloster es bis heute ist.
Ein Blick ins Innere der nüchternen Kirche des Klosters.