Weithin sichtbar, am markanten Ende eines schmalen Hügelzuges oberhalb von Lachen steht die Kapelle St. Johann.
Sie stammt aus der Mitte des 15. Jh.
Nach der Überlieferung soll der runde, zu 7/8 geschlossene Chor der letzte Überrest der ehemaligen Burg Alt-Rapperswil sein. Man soll seinerzeit bei der Zerstörung der Feste die Burgkapelle aus Pietätsgründen geschont haben (nach Aegidius Tschudi). Der heutige Chor sei ein Bestandteil (Rundturm) der alten Burganlage.
Die im Jahr 1972 durchgeführten archäologischen Grabungen bestätigten diese These im Wesentlichen.
Zu sehen sind am Choraltar in der Mitte die gekrönte Muttergottes mit dem Kind, auf einem Halbmond stehend. Rechts und links von ihr steht Johannes der Täufer, links als bärtiger Mann, der auf das Lamm Gottes auf dem Buch hinweist, links der jugendliche Johannes Evangelist, den Kelch segnend.
Am linken Flügel sieht man die Enthauptung Johannes des Täufers, dessen Haupt von Salome an die Tafel des Herodes gebracht wird.
Am rechten Flügel Johannes den Evangelisten auf der Insel Patmos, wo er die Apokalypse verfasste, den Blick zum Adler und zur Erscheinung der Muttergottes gerichtet.
In der Predella, dem Unterteil des Schreins direkt über dem Altarblock, ist die hl. Notburga von Bühl (nicht die Tiroler Notburga!) mit ihren neun Kindern dargestellt
Im Auszug wird auf einer silbernen Schüssel das Haupt des Johannes als so genannte Johannesschüssel zwischen dem Drachentöter Georg und dem Erzengel Michael präsentiert
Fein geschnitzte Fialen mit krautigem Akanthus schliessen nach oben das Haus der Heiligen ab.
In den beiden Seitenaltären werden dem Besucher zahlreiche Heilige und ihre Lebensgeschichten vorgeführt.
Auf dem linken Seitenaltar sehen wir von links nach rechts: Am Flügel der hl. Leonhard mit Abtstab und Kette, der hl. Nikolaus mit Bischofsstab und drei goldenen Kugeln, in der Nische der hl. Bartholomäus, die Mutter Anna (Anna Selbdritt) und die hl. Verena
Am rechten Flügel der heilige Oswald mit Zepter und Pokal, auf dem ein Rabe mit einem goldenen Ring sitzt und der hl. Laurentius.
Am Altarsockel (Predella) ist der hl. Vitus (Veit) im Ölkessel über dem Feuer dargestellt.
Bei geschlossenem Altar sieht man Bilder vom Leben und Martyrium des hl. Vitus, der den Götzendienst verweigerte.
Im rechten Seitenaltar sind der hl. Wolfgang (Mitte) und die Apostelfürsten Petrus und Paulus abgebildet Am linken Flügel die hl. Katharina mit Palme und Rad, sowie ein hl. Bischof. am rechten Flügel der hl. Antonius mit Stab, Beutelbuch und Schwein und die hl. Margaretha mit Kreuzstab und Drachen.
In der Predella zeigt ein Relief das Martyrium der hl. Apollonia, welcher drei Schergen in zeitgenössischer Tracht die Zähne ausreissen. Einzig die Aussenseite der Flügel und die Figuren im Gesprenge sind dem Kern des Heilsgeschehen entnommen; die Flügelbemalung zeigt mit der Verkündigung den Anfang des Lebens Christi auf Erden und mit der Kreuzigung im Gesprenge dessen Ende.
Über dem Choreingang hängt in einem prächtigem Rahmen ein Gemälde, das die drei Heiligen Johannes den Täufer, Antonius Eremita und Quirin von Neuss darstellt, die in einer langen Inschrift als Helfer gegen Seuche und Pest angerufen werden.
Fotos: Gerhard Eichinger
Aussicht auf Lachen und den Zürichsee und ...
... auf die Autobahn
Jakobsweg