Wanderung auf dem Jakobsweg von Willisau nach Huttwil
21. April 2012
Bericht: Heike, Fotos: Gerhard
Die Wettervorhersage war die längste Zeit trist, grau und nass, bis am Donnerstag ein kleines samstägliches Zwischenhoch angekündigt wurde, das zumindest am Vormittag halten sollte. So kam es, dass 11 Wanderlustige und Gerhard als Tourenleiter vom UBS Sportclub sich am 21.04.12 um 08:15 im Zürcher HB zur Abfahrt in Richtung Olten trafen.
Die Bahnfahrt führt uns mit Umsteigen in Olten nach Nebikon. Von dort geht es im Bus weiter nach Willisau. Willisau, das schöne Städtchen mit seinen schmucken Stadttoren, kennen wir schon. Das letzte Mal war es allerdings verstellt mit Oldtimern, sodass wir Mühe hatten, ein ordentliches Café zu finden. Diesmal aber finden wir auf Anhieb das allerbeste Café im Ort. Es gibt feine frische Gipfel und einen guten Kaffee.
Gut gestärkt beginnt unsere Wanderung. Zuerst gehen wir durch das Obere Tor (Bild) und kommen an die Heilig-Blut-Kapelle, die leider geschlossen ist.
Aber Gerhard weiss zum Namen eine Legende zu erzählen:
"Drei Männer haben im Jahr 1392 hier Karten gespielt. Der eine, Ueli Schröter hat alles Geld verloren. Da rief er wutentbrannt aus: "Wenn ich das nächste Mal wieder verliere, dann will ich Gott erstechen". Er verlor und warf seinen Dolch in die Luft, um die Seite Christi zu verletzen. Sogleich fielen 5 Bluttropfen auf den Tisch der Spieler und Ueli Schröter wurde von zwei Teufeln geholt. Die Blutstropfen liessen sich nicht abwaschen, so schnitt sie der Ortspfarrer heraus, und sie werden in der Heilig-Blut-Monstranz bis heute aufbewahrt.
Von Willisau (555m) steigen wir hinauf zum Holzkreuz auf dem Gütsch (617m), wo wir eine wunderbare Aussicht auf die - zum Teil noch verschneiten - Berner Alpen geniessen.
Wir wandern durch den Willbrig Wald und über schöne, grüne Weiden.
Hier bewundern wir die Aussicht auf den verschneiten Pilatus.
Gehöft Schwarzwald
Der Weg führt vorbei an prächtigen Anwesen. Oftmals bellen uns bei den Häusern Hunde an, aber sie sind harmlos - machen nur viel Lärm.
Wir halten Ausschau nach einem Platz fürs Mittagspicknick und lassen uns in einem mit Grotto bezeichneten, gedeckten Sitzplatz nieder, wo vor uns schon viele gefeiert haben - den vollen Aschbechern nach zu schliessen. Es ist auch dort recht windig, aber wenigstens trocken.
Nach der Mittagsrast ziehen dunkle Wolken auf und es fallen gezählte 5 Regentropfen. Das ist wohl das Ende des Zwischenhochs! Es bläst ein kalter Wind und Handschuhe wärmen ab jetzt die Finger. Nach der Überquerung des Lutherbachs geht es leicht bergauf nach Ufhusen (713m) über Feld- und Wiesenwege.
Ufhusen
Die schöne Kirche in Ufhusen zu besuchen ist natürlich ein Muss. In der St. Johannes Kirche gibt es einen Pilgerstempel. Unter der Orgelempore hängt das goldig glänzende Gnadenbild "Maria vom guten Rat".
Die Heilige Katherina und die Heilige Barbara
Als wir aus der Kirche kommen, schaut die Sonne wieder zwischen den Wolken hervor. Wir müssen ja noch weiterziehen - unser Ziel ist Huttwil (660m).
Huttwil kommt in Sichtweite
Marktplatz mit Brunnen
Die sehr schöne Wanderung war für 4 Stunden Marschzeit ausgeschrieben, aber, ich glaube, wir hatten länger...
In Huttwil angekommen wollen wir noch unseren Durst löschen. Das uns bekannte Gartenrestaurant am Bahnhof Huttwil ist geschlossen, so suchen wir etwas anderes. Wir landen in einem Tea-Room auf der Terrasse. Dort gibt es sogar Bier und Wein.
Bald einmal marschieren wir das kurze Stück zum Bahnhof und der Zug bringt uns mit Umsteigen in Langenthal zurück nach Zürich.
Alles hat bestens geklappt. Danke Gerhard für den schönen Ausflug und das Ständchen, das ihr mir zum Geburtstag gesungen habt! ...und alles ohne Regen. Ich werde noch lange an den Tag zurückdenken!