Im historischen Stadtkern, der sich über mehr als 80 ha erstreckt, lacht das Herz des Fotografen. Die schönsten Bilder sind alle schon in Internet vorhanden.
Der geschlossene mittelalterliche Stadtgrundriss und der riesige Bestand an Fachwerkhäusern von Quedlinburg dokumentieren mehr als sechs Jahrhunderte Fachwerkbau in einer einzigartigen Qualität und Quantität.
Die Stiftskirche St. Servatius mit ihrem berühmten Domschatz, die tausendjährige Wipertikirche und die Reste des Marienklosters auf dem Münzenberg erinnern an die Priorität, die dieser Ort für die ottonischen Herrscher des 10. Jahrhunderts besaß. Mit der Königswahl des Sachsenherzogs Heinrich im Jahre 919 wurden die Grundlagen für das Entstehen des ersten deutschen Staates gelegt. In seiner Lieblingspfalz auf dem Quedlinburger Schlossberg wurde er 936 begraben. Das im gleichen Jahr von seiner Witwe Mathilde gegründete reichsunmittelbare Frauenstift entwickelte sich zu einer hochrangigen politischen und kulturellen Metropole des Reiches. Als Osterpfalz der ottonischen Kaiser, als Ort bedeutender Hoftage und Synoden stand Quedlinburg für mehr als 100 Jahre im Mittelpunkt des Geschehens.
Im Dezember 1994 wurde die Altstadt von Quedlinburg mit Schlossberg und Stiftskirche von der UNESCO in die Liste des Welt- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.
Auf der Suche nach Gertrud:
Ob Gertrud von Supplinburg in Quedlinburg war? Ihr erster Gatte, Heinrich der Stolze hatte sich nach Quedlinburg in sein Herzogtum Sachsen zurückgezogen, um den Widerstand gegen den König zu organisieren. Wahrscheinlich hat er seine Familie, Gertrud und Sohn Heinrich mitgenommen.
Heinrich der Stolze war Anwärter auf den deutschen Königsthron. Aber es kam anders. Der Staufer Konrad III. wurde gewählt. Heinrich der Stolze lieferte zwar die Reichsinsignien aus, weigerte sich aber eines der Herzogtümer abzugeben. Daher wurde er von Konrad III. geächtet. Im August 1138 wurde ihm auf einem Reichstag in Würzburg Sachsen, im Dezember des gleichen Jahres in Goslar auch Bayern abgesprochen. Sachsen erhielt Albrecht der Bär, Bayern im Frühjahr 1139 der Babenberger Markgraf Luitpold IV.
Noch hatte der Stolze Macht und noch hatte er Gefolge, eine Armee. Er vertrieb Albrecht sehr schnell.
Plötzlich am 20. Oktober 1139 starb der 31-jährige Heinrich der Stolze in Quedlinburg. Sehr eigenartig! Wahrscheinlich ist er vergiftet worden. Arme Gertrud! Sie ist sicher mit ihrem minderjährigen Sohn zu ihrer Mutter nach Königslutter gereist. Der Leichnam von Heinrich dem Stolzen wurde ebenfalls nach Königslutter gebracht. Er ist dort im Dom neben seinem Schwiegervater Kaiser Lothar bestattet worden.
Gertrud's Grabstätte befindet sich nicht in Quedlinburg.