Direkt neben dem Elevador de Santa Justa auf dem Hügel über Lissabon steht eine Ruine. Weithin sichtbar sind die Mauern des Kirchenschiffs ohne Dach. Das Convento do Carmo wurde beim Erdbeben von 1755 zerstört und ist bis heute eines der wenigen gut sichtbaren Zeugnisse des grossen Erdbebens.
Das Kloster liegt im Stadtteil Chiado an der Grenze zum Bairro Alto, auf dem Hügel über dem Rossio-Platz und gegenüber dem Castelo São Jorge.
Da das Dach fehlt, ist es hier an sonnigen Tagen besonders schön: Das Blau des Himmels passt so gut zu den steinernen Bögen der Ruine im warmen Sonnenlicht.
Im Jahre 1863 gründete der königliche Architekt Joaquim Possidónio da Silva die Vereinigung der zivilen Architekten Portugals, aus der später die heutige Vereinigung der portugiesischen Archäologen hervorging.
Etwa ein Jahr später (1864) wurde hier das Archäologische Museum gegründet, das sich der Aufbewahrung und Ausstellung bedeutender Skulpturen aus antiken Ruinen (vor allem aus den 1834 aufgehobenen Klöstern) sowie der in den Trümmern entdeckten Teile der Kirche selbst widmete.
Die Ruine der Kirche Igreja do Carmo lässt noch heute ihre einstige Pracht erahnen. Sie wurde im Stil der Lissabonner Gotik erbaut, gut erkennbar an den Bögen. Der Bau dauerte von 1389 bis 1423. Gegründet wurde das Convento do Carmo vom Ritter Nuno Álvares Pereira, der damals ein bekannter Heerführer und einer der wichtigsten militärischen Befehlshaber gleich nach dem König war.
Modell einer Rekonstruktion der Klosterkirche
In der Kirchenruine befindet sich diese riesige (6m hohe) Nepomustatue. Erfahren Sie mehr darüber in der Nepomuk Sammlung.
Grabmal von König Fernando I.
Kloster von S. Francisco, Santàrem, 14. Jahrhundert
Auf der Hauptseite sind fein gearbeitete Reliefs zu sehen, die Szenen aus dem Leben und den Wundern des Heiligen Franz von Assisi darstellen. Die übrigen Seiten und der Schlussstein zeigen religiöse und weltliche Figuren sowie eine Gruppe fantastischer Kreaturen und einen Alchimisten in seinem Laboratorium.